Brandaktuell vermelden wir folgenden Dialog. Es handelt sich um ein medizinisches Fachgespräch. Gesprächsanlass ist ein Motiv auf unserem Astra-Kalender. Es zeigt einen Metzger. Darunter der Spruch "Zwischen Leber und Milz passt immer ein Pils". Darauf gucken wir immer bei den Mahlzeiten.
Während Oscar so beim Tisch sitzt und nicht isst, eignet er sich momentan durchaus fundiertes medizinisches Fachwissen an. Vor allem bezüglich Leber und Milz. Eben ging es wieder los:
Ella: Kann man ohne Leber leben?
Ella: Kann man mit Leber und Milz leben.
Mama: Ja.
Oscar (in ungeahnter medizinischer Kompetenz, brüllend): Da kann man sogar sehr gut mit leben!
alle irtritiert.
Oscar (weiter): Die Sprechstunde ist beendet.
Ansonsten müssen wir hier all diejenigen enttäuschen, die nun denken, dass der liebe Herr Oscar ja ein ganz ausgezeichneter und angenehmer Zeitgenosse ist. Nichts dergleichen entspricht der Wahrheit. Oscar ist momentan eine Zumutung für uns alle.
Während hier die Eltern achselzuckend erkennen müssen, vollkommen versagt zu haben, dürfen wir aber auch einen pädagogischen Erfolg verkünden, den wir in der vergangenen Woche prophezeit haben. Es ist vollbracht: Oscar geht nun auch bereitwillig auf unser zweites Klo und steht nicht mehr brüllend und tobend vorm ersten, wenn dieses besetzt ist. Und was schuf Abhilfe? Richtig.
Ehe nun andere Eltern, die darunter leiden, dass ihre Kinder eines von zwei Klos total verschmähen, das Problem auf die gleiche Weise zu lösen versuchen und eine Fahne des VfL Bochum in die Nasszelle hängen, müssen wir aber erklären, dass Oscar ein unfassbares Interesse für Fußballwappen aufbringt. Es ist nicht gelogen: Oscar blätter seit Tagen in seinem Zimmer äußerst intensiv im Sonderheft des Kicker. Diese Neigung ist bei anderen Kindern eventuell weniger ausgeprägt und insofern ist die Lösung "Bochum-Fahne" auch nicht eins zu eins auf andere Kinder übertragbar.
Ella (Zombie) zog mit zwei Jungs (Teufel und Vampir) durch verschiedene Treppenhäuser und erbeutete reichlich Süßkram. "Und? Wie habt ihr das gemacht? Habt ihr 'Süßes oder Saures' geschrieen?", fragte Papa den naschenden Zombie.
"Nein", sagte dieser. Wir waren manchmal auch ein bisschen schüchtern und haben erst mal gar nichts gesagt." - Das wiederum fand Papa, der Halloween nicht leiden kann, großartig. Die Vorstellung, dass es abends an der Tür klingelt und draußen ein schüchterner Vampir, ein schüchterner Zombie und ein schüchterner Teufel stehen und aus sechs großen Augen schweigend dem Fremden ins Gesicht blicken hat großes Potenzial. Erstaunlich, dass die Kreuzberger derart zurückhaltendem Spuk bereitwillig Süßigkeiten entgegenwarfen.
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