Montag, 26. Januar 2009

Auftritt Kind 2.0

Bühne frei für unsere Familienerweiterung:
Oscar Anton Hoffmann ist seit dem 25. Januar 2009 bei uns.
Da wir uns nicht lange mit Äußerlichkeiten befassen wollen, folgt sogleich das erste Foto.

Was war geschehen?

In der Nacht zum Sonntag, es war gegen 2:30 machte es ganz leicht *PLITSCH* und die Mama des angezählten Einzelkindes Ella dachte sich "Oha! Diese meine Fruchtblase ist so geschlossen nicht mehr!", ließ dankenswerter Weise jedoch Mann (bis 5:30 Uhr) und Kind (bis um 7:30 längst die Babysitter da waren) schlafen.

Um 10 vor 6 wurde dann bei den Babysittern, die so unklug waren, am Samstagabend noch bis in die Puppen auf einer Party zu sein, Alarm gegeben. "Habt ihr noch geschlafen?", fragte der Papa des Einzelkindes Ella durchs Telefon, weil er zu nervös war um darüber nachzudenken, ob diese Frage eventuell überflüssig war.

Im Krankenhaus waren die Wehen der Einzelkindmama erstmal wenig beeindruckend.
"Gähn!", sagte die Hebamme. "Zzzzzzzzzz", machte der Einzelkindpapa bei den erbärmlichen Ausschlägen auf dem SchmerzOmat im Krankenhaus. Währenddessen krümmte sich die Einzelkindmama ohne zu wissen, dass die Ausschläge, die maximal bis zum Wert 22 gingen, bereits zwei Stunden später bei etwa 105 liegen sollten.

Wir sollten dann erstmal spazieren gehen. Ein furchtbarer Vorschlag der Hebamme, da das AK Altona an einem Januarsonntagmorgen alles andere als anheimelnd ist und die einzige Nahrungsquelle ein Eisautomat (!) war. "Ich hab Hunger", nörgelte die Einzelkindmama. "Magst du ein Bum-Bum-Boris?", fragte der Einzelkindpapa.

Wir bezogen schließlich das "Storchennest", eine fantastische Mischung aus Hotel und Krankenhaus und gleichzeitig ein Blick in die süße Zukunft des betreuten Wohnens, die in 40 Jahren auf uns wartet.
Lange blieben wir nicht, denn das Gewimmer und Gekrümme der Mama ließen vermuten, dass der SchmerzOmat schon deutlich interessantere Werte ausspeien würde, schlösse man die Einzelkindmama an.

Um etwa 10:20 bezogen wir den kargen Kreißsaal und freuten uns, dass im Nebenzimmer so viele Attraktionen waren.
"Haben Sie hier eine Wanne?", fragten wir Hebamme Steffi. "Ja, aber die hat die Frau nebenan."
"Und ein Seil?" - "Hat die Frau nebenan."
"Oder einen Gebärstuhl? - "Ja eigentlich schon, aber den hat die Frau nebenan. Ich kann Euch hier leider gar nix bieten"

Also entschlossen wir uns für eine Sprint-Geburt.
Nach einer Stunde, die nicht zu den besinnlichsten im Leben der Einzelkindmama zählen dürfte, war er da: Unser Oscar.

Viel ist über ihn noch nicht zu sagen: Hier muss sich ein Mensch erstmal entfalten und wir wollen verhindern, dass durch unsachgemäße Berichterstattung falsche erste Eindrücke vermittelt werden.
Oscar - so viel sei gesagt - gleicht dem Baby Ella fast aufs Haar.
Unterschiede zeigen die Ohrläppchen (1:0 für Oscar) und die Gelassenheit beim Stillen (2:0 für Oscar). Das eine Kind griff sich in den ersten Tagen immer mit der gesamten Hand ins Gesicht, das andere wählt geschickt den Daumen (3:0 für Oscar).

Ella dagegen sagte heute "Als das Baby da war, da hab ich mich richtig gefreut" (3:1), streichelte den kleinen Bruder auch ganz lieb (3:2) und hat sich - nachdem sie gestern so überdreht war, dass sie mit Papa mitten in der Nacht das Storchennest verlassen und zu Hause schlafen musste - prima gefangen (3:3).
Und mit diesem Unentschieden wollen wir aufhören mit dem Wettbewerb.

Ella weiß jetzt Bescheid: Vier Finger reckt sie hoch. Der Zeigefinger ist Mama, der Mittelfinger ist Papa, der Ringfinger ist sie selbst und der kleine Finger ist Oscar.
Daumenlos ist die Familie. Daumenlos und glücklich (Dies wäre eine herrliche Überschrift, würde sie nicht Ängste schüren bei den ersten Oscar-Neugierigen...).