Sonntag, 29. März 2009

Impfungen und Spielzeug

In Oscars Leben lief bislang eigentlich alles glatt. Und dies dankte er uns mit einer Ausgeglichenheit, von der andere Familienmitglieder nur träumen können.
Oscar fuhr in ruhigem Fahrwasser durch seine ersten Tage, Not und Elend kannte der kleine Kerl noch nicht.

Dann kam der Dienstag: Gerötete Augen. "Der kommt nach mir", sprach Papa stolz mit geröteten Augen. Oscar ertrug es noch wie ein Mann, doch am folgenden Mittwoch gab der Arzt trotz Augeninfektion grünes Licht für Oscars erste Impfung.

Ein liebes Kind lag auf der Untersuchungsbank und ließ zunächst alles über sich ergehen. "Mit dem kann man ja alles machen", murmelte der Arzt, der schon einmal Oscars Gleichgültigkeit äußeren Umständen gegenüber lobte. Doch dann: Spritze links, Spritze rechts. Oscar verstand die Welt, die er bis dahin für prinzipiell gut hielt, nicht und brüllte diese Irritation durch die Praxis.
Oscar war knallrot im Gesicht, doch halten wir an dieser Stelle fest, dass Ella die Farbe Rot im Anschluss an ihre erste Impfung lediglich als Zwischenstadium passierte. Ella erreichte damals das violette Farbspektrum, auf welches nur noch der "Tod durch Wut" folgt.
Oscar scheint also in vielerlei Hinsicht ein wenig entspannter zu sein als seine Schwester. Aber gelitten hat er trotzdem beim Arzt.

In den Folgetagen entwickelte sich Oscar aufgrund dieser fiesen Vorfälle beim Arzt zu einem mutterfixierten Klammeräffchen.
War Mama nicht in Fühl- oder Sichtweite, verfinsterte sich Oscars Gesicht und er brüllte sich zu einer noch anhaltenden Heiserkeit.

Mama schied aufgrund ihrer Funktion als Oscars Umklammerung vorübergehend aus den Tagesabläufen der dynamischen Familie aus. Das Abendbrot vom Mittwoch sollte in die Geschichte eingehen als das für Ellas und Oscars Papa schwierigste Abendbrot des Jahres. Die Gattin konnte sich nicht, der Sohn wollte sich nicht bewegen und die Tochter ist derzeit auf Grenzen-Testen spezialisiert, weshalb sie - mutwillig oder nicht - derzeit vieles nicht so ganz optimal erledigt.

Für Ella, die momentan völlig vernarrt in Baustellen ist, war es eine gute Woche: Nicht schlecht staunte sie jedenfalls, als vor ihrem Fenster ein etwa 50m hoher Kran Balkone über ihr Haus hob und im Hinterhof abludt.
Dazu kommt noch, dass sich neben ihrer Kita seit geraumer Zeit eine Baustelle befindet. Ella will alles genau wissen. Der Presslufthammer ist in ihrem Ranking weit vorne, aber auch der Bauwagen ist interessant. Ella weiß: Dort machen die Bauarbeiter Pause. Da ist eine Kaffeemaschine und ein Tisch drin. Und dann fügt sie noch hinzu: "Und Stühle. Und Spielzeug".

Die Wochenenden, die Mama und Papa derzeit als furchtbar belastend empfinden und sich schon beim Denken unschöner Gedanken ("Es müsste eine 7-Tage-Kita geben") erwischten, wollen aufgepimpt werden: Diesmal konnte Ella trotz furchtbarem Wetter folgendes geboten werden: Eier bemalen mit Kitti, Hubschrauber steigen lassen mit Matze.

Der Spielzeug-Hubschrauber stammt aus dem Iran. Papa und Matze fanden es lustig, Ella fortan vom Spielzeugparadies Iran vorzuschwärmen. Diese hatte aber nur Augen für das wahnsinnige Flugobjekt und überhörte die Lobeshymnen auf den Unrechtsstaat weltoffen wie das ihre Art ist.
Als der Hubschrauber ihre Lampe durchbohrte, beruhigte sie den Piloten Matze: "Das ist doch nicht schlimm".

Wir hoffen, dass die Bauarbeiter in Altona immer genug Spielzeug und die Kinder im Iran keine minderwertigen IKEA-Lampen haben...

Sonntag, 22. März 2009

Das Gegenteil von 'klebrig'

Während Oscar weiterhin vor allem grunzt und schnalzt, in den letzten Tagen aber auch ein paar stimmliche Laute von sich gegeben hat, befindet sich Ella auf dem besten Wege, eine sprachliche Eloquenz zu entwickeln, die es ihr später erlauben dürfte, Radiomoderatorin oder Politikerin zu werden.

Seit vorgestern ist es amtlich: "Ellas Sprachentwicklung ist auf dem Stand einer Dreieinhalbjährigen", sprach Ellas Mama, einen dicken Wälzer laut zuklappend, in welchem sie soeben gelesen hatte, wie Dreieinhalbjährige so sprechen.
Sie sprechen so wie Ella, zweieinhalbjährig. Der Satz im Buch lautete: "Ich war gestern beim Arzt und der hat mir eine Spritze gegebt. Die hat wehgetan, da hab ich geweint."

Ella spricht zur Zeit nicht von Spritzen, da sie schon erfreulich lange keine mehr bekommen hat. Ella steht dagegen in ihrem Zimmer und spricht in bestem Hausmeister-Deutsch erzürnt auf ihren CD-Player deutend: "Das ist viel zu laut. Da kann ich nicht schlafen!" Und wem in diesem Satz das falsch konjugierte Verb des Satzes aus dem Buch fehlt, dem sei verkündet, dass Ella bei eben jener Partizipienbildung auch noch nicht so recht die wundersame Grenzlinie zwischen schwachen und starken Verben verinnerlicht hat, doch soll dieses linguistische Geschwafel nun in einer großen Mottenkiste verschwinden...

Stolz sind wir jedenfalls auf unser plapperndes Kind. Ist Papa etwa auch schon auf dem Stand eines 32jährigen statt 31jährigen? Oder gar ebenfalls schon ein Drittel der Lebenszeit im Voraus, also auf dem Stand eines 42jährigen?

Lassen wir die Prahlerei. Ella hat auch ihre wahrhaft ahnungslosen Momente.
Da wäre die Sache mit den Gummibärchen. Gummibärchen betrachtet Ella weder in erster noch in zweiter Linie als Naschwerk. In erster Linie sind Gummibärchen nämlich Allheilmittel gegen Schmerzen.
Tut sich Ella weh, legt sie das Gummibärchen auf die schmerzende Stelle und genießt die heilende Wirkung der Gelatine. In zweiter Linie sind Gummibärchen Kuscheltiere, die Ella oft tage-, eventuell wochenlang mit sich herumträgt.

So kauften wir ihr vergangene Woche in Berlin einen Gelatine-Schlumpf. Diesen verspeiste Ella nicht, sondern nutzte seine Wundheilwirkung und knautschte auch gerne an ihm herum. Oft fiel er herunter, war dreckig, musste abgewaschen werden, woraufhin er zu kleben begann. "Wie zum Geier kriege ich ihn jetzt nicht klebrig? Und wie heißt eigentlich das Gegenteil von 'klebrig', das ich für diese Situation gut gebrauchen könnte?", waren hektische elterliche Gedanken im Anschluss an das Reinigen des Schlumpfes.

Lösung: Mehl.

Und so mehlten wir das gewaschene Gummitier und erzielten tatsächlich den gewünschten Effekt. Wie gesagt. Das war letzte Woche; gegessen wurde der Schlumpf nicht.

Am Montag dieser Woche ergaunerte sich Ella beim Bäcker in Altona eine Gummibär-Colaflasche. Und was fand Ellas Papa heute (Sonntag) auf dem Küchentisch?
Richtig: Eine gemehlte Colaflasche.

Es ist schön, dass man seine Familie und ihre Gepflogenheiten so gut kennt, dass man ohne eine Frage zu stellen, genau weiß, warum ein gemehltes Gummitier auf dem Tisch liegt.

Wo wir vorhin noch Ellas Sprachniveau lobten, müssen wir nun kritisieren: Versteht Ella akustisch oder inhaltlich etwas nicht, so meldet sie dies mit einem äußerst unschönen Laut zurück, der in etwa wie "häää?" klingt.
Papa, der Deutschlehrer a.D., korrigierte: "Das heißt nicht 'häää?', sondern 'was?'", woraufhin der Mama die Gabel aus der Hand fiel. Mama riss die Sprecherziehung sofort an sich und brabbelt seitdem immer etwas von einer völlig überschätzten Floskel namens "wie bitte?".

Kommen wir nun noch zu Oscar.
Oscars Wochenhöhepunkt bestand darin, dass er mit ein paar anderen Säuglingen einen Kreis gebildet hat. Vor ein paar Monaten bildeten die dazugehörigen Mütter noch einen Kreis mit ihren dicken Babyplauzen im Geburtsvorbereitungskurs und wollten sich ihre Früchte nun gegenseitig zeigen. "Oscar", so die Mama, "war das beste Baby der Gruppe".
Kurz darauf betrat Oscar die Welt des Spielens.
Sein Lieblingsspiel geht so: Papa stupst mit Finger oder Nuckel immer um Oscars Mund herum. Meistens verzieht sich der Mund dann zu einem aufgeregten Lächeln. Mögen viele weitere Dinge in deinem Leben passieren, die dich so zum Lachen bringen, wie der Finger, der dich um deinen Mund herum anstupst.

Sonntag, 15. März 2009

Knochenprinzip in Berlin

Während Oscar zwischen den angenehmen Dauerzuständen des Schlafens oder des Verwöhntwerdens hin und her pendelt und daher bislang die wirklich dunklen Seiten des Lebens noch nicht kennen gelernt hat, kann Ella ja durchaus eher gute von eher schlechten Wochen unterscheiden. Ganz eindeutig liegt eine Woche hinter uns, die aus Ellas Sicht eher gut, oder anders ausgedrückt, paradiesisch war.

Ella hatte Berlin gebucht. Acht Tage, all inclusive. Mitsamt ihrer Familie reiste sie zu Oma und Opa ins beschauliche Lichtenrade, war dort nach der Oma stets als Zweite wach, kümmerte sich um den Frühstückstisch und genoss die Standards wie Reichelt (Omas Lieblingssupermarkt mit tollen Spielmöglichkeiten), Rundumbespaßung durch die Großfamilie, Cornflakes all you can eat, aber auch außergewöhnliche Extras wie spannende Besichtigungen von Wohnungen, Verwandten und Freunden.
Aus Ellas Sicht war aber vor allem der Weg das Ziel, denn die Kleine mausert sich zum Riesen-Fan des ÖPNV. S-Bahn, U-Bahn, Bus. Ella steigt immer gerne, und nur ganz selten begleitet von Wutausbrüchen, ein...

Oscar dagegen blinzelte in die Hauptstadt ohne wirklich beeindruckt zu sein. Verschiedene Leute lobten ihn für seine ausgeprägte Niedlichkeit und am 13.März huschte das erste Lächeln über sein Gesicht.
Es galt der Mama. Oscar lag im Arm und strahlte sie an. "Seht her", sprach dieses Lächeln, "ich bin die ganze Zeit schon glücklich und von freundlichem Gemüt. Allein die Gesichtsmuskeln waren bis eben nicht ausgeprägt genug, dies mimisch darzustellen."

Das zweite Lächeln galt dem Geburtstagskind Raul. Alles andere als erfahren, was den Bereich Babys betrifft, brauchte Raul nur etwa 20 Sekunden um den kleinen Oscar zum Strahlen zu bringen. Es war der Moment, wo der leibliche Vater langsam sauer wurde. Erst am Folgetag sollte auch dieser angelacht werden.

Wie oben erwähnt, fährt Ella gerne im Nahverkehr. Die Berliner S- und U-Bahnen haben je nach Baujahr den großen Nachteil, durchgängig zu sein, also schätzungsweise 100 Meter lang zu sein, ohne dass irgendwelche Wände durch den Zug latschende Kleinkinder aufhalten würden.
Mama und Papa wussten sich mit ihrer Tochter, die in Zügen erstaunlich viel laufen kann (außerhalb neigt man zur Faulheit) nicht anders zu helfen als mit dem sogenannten Knochenprinzip.

Das Knochenprinzip funktioniert wie folgt: An beiden Enden des Zuges sitzt ein Elternteil. Ella kann daher durch den Zug streunen ohne gänzlich aus dem Blickfeld zu marschieren. Beachtliche 10 mal durchquerte Ella den Zug zwischen Mama und Papa und zwischen Lichtenrade und Yorckstraße. Umgerechnet war das ein knapper Kilometer.

Nur heute, in der tückischen U6, funktionierte nichts mehr.
Eingestiegen. Knochenprinzip. Papa hinten. Mama und Oscar vorne. Ella immer unterwegs.
Plötzlich steigt eine spanische Reisegruppe ein. Es handelt sich um etwa 15 Personen, die als schüchterne Touristen nicht Platz nehmen, sondern den Gang - Ellas Gang - verstopfen.

Hinter dem iberischen Hindernis hörte Papa schnell ein panisches Kind. "Ich will zu meinem Papa". Die Spanier schienen diesen grundlegenden Satz der deutschen Sprache ganz vorne in ihrem Reiseführer gelernt zu haben, denn es dauerte nur etwa bis zur dritten immer schriller vorgetragenen Wiederholung, ehe die Spanier auseinanderwichen und dem hochroten Kinde den Durchgang zum Papa ermöglichten. Es war eine geradezu biblische Szene... Moses teilte das Meer und Ella die Touristen, nur aufgrund ihres lieblichen Geschreis.

Das selbe Geschrei sorgte übrigens an manch anderer Stelle in und außerhalb des Nahverkehrs für weniger biblische Szenen. Zumindest reicht unser Religionswissen nicht aus, um die tobende Ella zu beschreiben, die bei Oma und Opa, bei Jonathan, bei Flora und am Priesterweg für bürgerkriegsähnliche Zustände sorgte.

Heute kam Post. "Ihr Kind befindet sich nun am Ende der Trotzphase." Wir fragten nach: "Ella, ist deine Trotzphase bald vorbei?" - "Jetzt!", strahlte Ella und hat seitdem erst ein oder zweimal gegen das Versprechen verstoßen.

Freitag, 6. März 2009

Glücklicher Pudding

Ein kleines Oscar-Anekdötchen hatten wir in der vergangenen Woche vergessen zu berichten, dies wird hiermit nachgeholt.

Oscar war bei der U3, der dritten ärztlichen Untersuchung seines bislang so erfüllten Lebens.
Oscar gefiel es spärlich mit Windel bekleidet auf der Untersuchungsliege nicht ausschließlich gut und schrie daher munter durchs Untersuchungszimmer. Der Arzt hatte an ihm zu hantieren.
Irgendwann steckte die Mama ihrem kleinen Fratz den Schnuller in den Mund. Oscar verstummte und der Arzt staunte nicht schlecht, als im selben Augenblicke das Häuflein, das er zu untersuchen hatte, komplett an Körperspannung verlor. Das eben noch schreiende Kind sank nach Einstöpseln des Schnullers förmlich in sich zusammen und lag pudding-gleich aber glücklich auf der Liege und ließ fortan alles mit sich machen.

Seit diesem Tag ist uns wieder ein bisschen deutlicher geworden, welch existenzielle Notwendigkeit in den Schnullern der Kinder liegt. Ellas Augen, die im Moment des Schnuller-Erhalts sofort auf Schlafzimmerblick umschalten und Oscars Körperspannung, die dank Schnuller der einer Qualle gleicht, sprechen Bände. Gerne dürfen führende Schnuller-Hersteller bei uns vorbei kommen und unsere saugenden Kinder für Werbezwecke verwenden.

Für die dynamische Familie bricht heute eine neue Zeit an, denn Papa ist jetzt in Elternzeit. Dank der sensationellen Frau von der Leyen darf nun also auch Papa voll und ganz die Brut hegen und pflegen. Oscar, der die Zeit alleine mit seiner Mama aus ganz speziellen Gründen genießt, wird sich über die neuen Vormittage mit Papa und Mama freuen. Warum? Weil Ella ihn manchmal gehörig nervt und die ist ja dann auch gerne mal in der Kita.

Ein Stressfaktor ist die Möhre für den kleinen Mann auf jeden Fall: Da sitzt zum Beispiel die Familie beim Abendbrot und völlig ohne Vorwarnung fängt das Kleinkind an zu schreien. Einfach so. Meistens ein langes und schrilles "AAAAAAAA". Oscar verdreht dann die Augen oder guckt Ella böse an. Papa und Mama finden, dass er in diesem Punkt schon deutlich reifer als seine Schwester ist.

Bezüglich der bevorstehenden Elternzeit hat Mama übrigens völlig unbewusst ein wahrhaft großes Wort ausgesprochen, das durchaus Tageskalender-Sprüche-Potenzial hat. Sie erklärte Ella, dass Papa jetzt Urlaub hat. "Was ist Urlaub?", fragte die Möhre keck.
Antwort der Mama: "Urlaub ist, wenn Papa zuhause arbeitet." Ella findet das gut. Papa findet das traurig.

Der Blog erscheint bereits am heutigen Freitag, da der Familie ein mehrtägiger Trip nach Berlin bevorsteht. Oscar möchte vom Rest der Familie nun auch endlich beklatscht und bestaunt werden.

Ein fotografisches Schmankerl bietet das letzte Bild: Es zeigt den Altonaer Oscar im Arm und die Gelsenkirchenerin Ella im Monitor. Beide in etwa gleich alt.

Sonntag, 1. März 2009

Bildungsnaher Tiefschlaf-Profi

Die wichtigsten Neuerungen im Altonaer Familienleben hier kurz im Schnelldurchlauf: Ella kann mitunter alleine einschlafen, wenn dabei unterstützend eine CD läuft. Oscar betritt die wunderbare Welt der Freizeitbeschäftigung, indem er mit einem roten Seidentuch und der guten alten Knisterfolie aus Gelsenkirchener Zeiten spielt.


Die Zeiten der Gleichgültigkeit sind damit ein für allemal vorbei. Oscar guckt mit riesigen Augen, wenn sich Tuch oder Knisterfolie nähern. Wird er dann mit diesen Knallern bespaßt, weiß Oscar gar nicht mehr, wohin mit seiner Aufregung. Die Mimik ist leider noch nicht so weit ausgeprägt, dass er schon lachen kann, also zeigt er uns mittels Atemlosigkeit und Riesenaugen, dass Tuch und Folie durchaus registriert werden, um hier mal maßlos zu untertreiben.


Schrieben wir eigentlich schon davon, dass Oscar tagsüber relativ ruhig, geradezu lautlos in seinem Bettchen liegt, während er die Stille der Nacht überhaupt nicht erträgt und ihr daher mit einem Klangteppich aus Gurren, Schmatzen und Grunzen begegnet?

Seine Familie hat sich an diesen Sound aber schon gewöhnt und kann dabei prima schlafen. Seitdem hören wir allerdings den Wecker nicht mehr , der morgens um 6 immer mit Chers "Walking in Memphis" einsetzt. Vielleicht besteht da ein Zusammenhang...

Switchen wir nun zur anderen Sensationsmeldung: Es funktioniert immer häufiger, dass Ella, die bezüglich des Einschlafens sämtliche Methoden und Tricks verlernt hatte, tatsächlich bei Hörspielen von "Conny" oder "Mondbär" einschlafen kann. Manchmal aber auch beim Soundtrack von "Lauras Stern".

Mit einer beachtlichen Lautstärke klingen da die Laura-Songs, die leider leider Ohrwürmer sein können, durch Ellas Zimmer. Das Kleinkind schläft irgendwann ein. Mama und Papa sitzen längst im Wohnzimmer.

Nun die Pointe: Der Song 11 ("Stern, wann kommst du zurück zu mir") auf der Laura-CD hat einen Sprung und flappt dann so vor sich hin, während Ella schläft. Der Sound erinnert an Techno-Großraumdiskotheken im brandenburgischen Nichts und das Kind zeigt, dass es zwar Einschlaf-Amateur, aber Tiefschlaf-Profi ist.


Ella feierte wie das eine Foto zeigt, am Rosenmontag stilecht Karneval. Die einzige gebürtige Nordrhein-Westfälin ging als "orangefarbenes Etwas". Noch lange nach dem Aschermittwoch klebten Ellas Haare in zartem Orange... Baden ging nämlich nicht wegen akuter Schnoddernase...


Nach dem karnevalesken Wochenstart schaltete Ella blitzschnell um auf Wissensaufnahme. Hier wächst ein Kind aus einem "bildungsnahen" Elternhaus heran, dürfen sich Soziologen und Pädagogen notieren, denn Ella wurde binnen einer Woche in die Wunderwelt des Schiefen Turmes von Pisa eingeweiht (, den sie sich rotbäckig nun jeden Tag im Internet ansieht), die Funktionsweise einer Schiffsschraube erläutert und mit Hilfe einer Gießkanne in der Badewanne konnte Ella erste physikalische Experimente durchführen.

Und dennoch wurde sie heute im bullig warmen Tropen-Aquarium von einem Konkurrenz-Kleinkind getoppt. Dieses stammte eindeutig aus einem noch bildungsnäheren, und damit schon eher unangenehmen Elternhaus, und wurde vor einem Fischbecken von seiner bildungsnahen Mutter folgendes gefragt: "Mariella, ist das ein Stumpf- oder ein Spitzzahn?" - Mariella, vielleicht drei Jahre alt, murmelte gelangweilt "Stumpfzahn", woraufhin sich die bildungsnahe Mutter triumphierend umsah. Ella und Papa waren frustriert und verrannten sich in pseudowissenschaftliche Debatten (Ella: "Das Krokodil ist eigentlich lieb", Papa: "Ja, weil es schläft").


Zuletzt noch dies: Ella und Oscar weinen häufig gleichzeitig. Weint ein Kind mal nicht, weint das andere Kind doppelt. Erschwerend kommt hinzu, dass beide Kinder hier teilweise im Akkord gewickelt werden.

"Ein Kind muss hier ganz schnell trocken werden!", ächzte daher die Mama in einem Moment der Überforderung. In Oscars Augen stand geschrieben: "Ich geb' mir Mühe, Mama..."