Montag, 26. April 2010

Pavor: Wurst por favor

Etwa eine Woche, nachdem Oscars Finger Mamas Auge und damit auch die dazugehörige Mama selbst lahm legte, vermeldete der Augenarzt Entwarnung. Mama war dann also wieder gesund und munter. Dennoch werden uns diese Tage als "Die blinden Tage vom April" noch lange in - man verzeihe den üblen Gag - dunkler Erinnerung bleiben.

Und damit wir so richtig das Gefühl haben, dass da eine Talsohle durchschritten ist, hatte Oscar nach den letzten Wochen, in denen er fast nur brüllte, plötzlich wieder gute Laune. Warum der kleine Knirps wochenlang schreiend auf dem Laminat lag, können selbst die Profi-Eltern nicht so recht erläutern.

Man redet dann ja gerne von Zähnen. Blickt man aber in Oscars Mund, was nicht sonderlich schwierig ist, da er bis vor kurzem den Mund immer weit zum Schreien und nun selbigen stets lachend geöffnet hat, so wird man acht Zähne zählen. Acht Zähne hat Oscar schon seit Monaten. Er zahnt zwar regelmäßig. So mit allem drum und dran, mit Sabbern und Schreinächten, aber das Endprodukt, es will nicht so recht kommen...

A propos Schreien. Und a propos a propos. Ella sagte sinnierend folgendes: "A propos Olympiastadion" und Papa war fasziniert von dieser Gesprächseröffnung, auf welche dann allerdings nichts Gescheites folgte. Tja, a propos Olympiastadion halt... Wie soll so ein Satz schon weitergehen...

Nun aber: A propos Schreien.
Oscar schreit derzeit einmal pro Nacht. Das hört sich unschön an und das ist es auch. Mal ist es schon um 23.00, mal erst so gegen 3:30, irgendwann aber ist es immer soweit. Dann brüllt der Wicht, als bekäme er es bezahlt. Mama und Papa reagieren - je nach Verfassung - mal dünn- und mal dickhäutig. Am Schluss hilft sowieso immer nur Wurst.

Oscar schreit dann also so vor sich her. Wir kannten das ja von Ella, der das aber nur noch ganz ganz selten passiert. Medizinisch gesehen handelt es sich um den Nachtschreck, der auf den schönen lateinischen Namen Pavor Nocturnus hört. Pavor heißt nämlich "Schreck" und der Rest scheinbar "Nacht". (Es gibt übrigens auch den Tagschreck. Da schreien die Kinder tagsüber.)
Half bei Ella damals aber wirklich nichts, außer dass man das etwa 20minütige Schauspiel irgendwie erträgt, so hilft bei Oscar immerhin Wurst.

Zumindest hat es in den letzten beiden Nächten gut geklappt. Oscar schrie. Nach 10 Minuten, in denen sich die Eltern ärgerten, weil das Kind nicht so richtig bei sich war und sich deshalb auch nicht beruhigen ließ, watschelte Papa zum Kühlschrank. Ja, er watschelte. Denn es war Nacht und des Nachts watscheln die Menschen.

Er drückte dann Oscar die Wurst in die Hand. Verblüfft (auch in der zweiten Nacht waren wir immer noch verblüfft) starrten die Eltern das Kind an, das nun zwar immer noch nicht wach war, die Wurst aber dennoch annahm und zu essen begann. Der Schrei verstummte natürlich, denn Oscar kann zwar gleichzeitig schlafen und Wurst essen, aber nicht gleichzeitig schlafen, Wurst essen und schreien.

Oscar aß. Irgendwann entschied er sich fürs Schlafen, hielt die halb aufgegessene Wurst aber noch fest in der Hand. Sehr fest. Dem schlafenden und - so die Vermutung - willenlosen Kinde wollte man nun die Wurst abnehmen, denn Mama und Papa stellten sich eine Nacht in einem Bett vor, in welchem sich keine Wurst befindet. Doch weit gefehlt. Oscar klammerte sich an die Wurst wie ein Ertrinkender an den Rettungsring. Gut. Angesichts der Uhrzeit und angesichts der angenehmen Ruhe nach dem Schrei verzichteten die Eltern auf den kühnen Wunsch, wurstfrei zu schlafen und ließen die Wurst einfach in Oscars Hand.

Ach ja. Er schläft, das liest der aufmerksame Leser raus, immer noch zwischen Mama und Papa. Das Kinderbett ist aber nun schon neben dem Elternbett und jede Nacht schläft er ein bisschen länger in den eigenen vier Gitterstabwänden. Noch in der kommenden Woche wird man ihn wohl vom Ehebett entbinden können...

Die übrigen Höhepunkte ganz kurz:
Oscar sagt neuerdings sehr gerne "Ach". Ein durchaus angebrachtes Wort. "Ach" passt nämlich sehr häufig.
Ella hat beim Kochen für die Party, die hier am Sonntag gegeben wurde, die Pizzabrötchen gezählt. Auf dem ersten Blech waren es 43 und auf dem zweiten 47.

Es ist kaum zu glauben, dass jemand, der bis 47 zählen kann (Oma will Ella mal bis 100 zählen gehört haben), sich bis zum Erbrechen ärgern kann.
Jaja, so groß Ella manchmal ist. Wenn sie Ärger kriegt, dann heult sie, brüllt schließlich und dann kommt alles raus.

Mama und Papa erzählen den Kindern immer vom "grünen Zwerg der schlechten Laune". Der war in Oscar drin, so wie ein böser Dämon, weshalb Oscar wochenlang schreien musste. Dann ging er aus Oscar raus und in Ella rein. Oscar war fröhlich und Ella sauer. Dann kotzte sie uns den grünen Zwerg einfach aufs Parkett. Ella ist wohl das Gegenteil von einem, von dem man sagt, er fresse den Ärger in sich hinein...

Sonntag, 25. April 2010

Partymüde

Wir haben den ganzen Sonntag gefeiert. Die Bude war voll. Wir sind jetzt platt. Gebloggt wird morgen.

Sonntag, 18. April 2010

Im Auge

Als Papa irgendwann am Freitag mal so guckte, wer ihm denn alles zum Geburtstag gratulierte, da schrieb er den Gratulanten per Mail eine relativ ausführliche Antwort auf die zahlreich geäußerten Fragen, ob er denn einen schönen Geburtstag verlebt hat.
Damit er das nicht noch einmal in diesem Medium tun muss, wird diese Mail hier per Copy and Paste einfach eingefügt.

Voilá: Hier ist sie:
14.4.,
morgens: Oscar versenkt seinen Finger im Auge der Mama.
abends: Mama sagt zu Papa, dass das Auge weh tut. Papa sagt "Aha".
15.4.,
02:00: Auge tut jetzt krankenhauswürdig weh. Im Taxi braust Mama zur Notversorgung. Papa simuliert durch geschicktes Wechseln der Liegeposition die Anwesenheit beider Eltern. Oscar fällt drauf rein und pennt.
03:45: Mama ist zurück. Augenärztin war schlecht gelaunt. Oscars Finger sorgte für zahlreiche Verletzungen...
04:15: Der Wecker klingelt. Völlig überflüssig, denn Papa hatte dann nach 2:00 auch nicht mehr geschlafen.
05:09: Papa fährt nach Hamburg.
13:00: Papa wieder da. Geschenke. Königsberger Klopse. Alles Gut. Aber: Mama trägt Sonnenbrille, Zimmer abgedunkelt. Ella hat auch Sorgen, weil der Finger doll weh tut.
14:00: Mama zieht sich in Ellas Höhle zurück. Vorübergehender Spitzname: Hannelore Kohl.
14:00 - 19:30: Papas Geburtstag besteht aus Kinderbetreuung (Ellas Finger tut immer noch weh, Oscar hat mittlerweile Fieber) und aus Blindenhundgängen für Mama. Nach nur 3,5 Stunden Schlaf macht sich Müdigkeit bemerkbar.
19:30: Kinder im Bett
19:31: Papa öffnet ein Schultheiß.
20:00: Papa geht ins Bett. Darinnen: Eine sonnenbebrillte Mama und ein fiebernder Oscar.
22:30: Ella wacht schreiend auf. Papa schläft. Mama macht blind die Trösterin. Hilft alles nicht. Ellas Schreien geht über in Würgen und Erstickungsanfälle. Papa jetzt auch wieder wach.
22:45: Ella schläft.
23:30, 00:30, 01:30, 02:30: Oscar schreit, weil er so doll Fieber hat.
16.4.
02:30: Mama verabreicht Oscar ein Fieberzäpfchen. Sie bewegt sich durch die dunkle Nacht mittlerweile so souverän wie ein nachtaktives Nagetier. Oder wie Hannelore Kohl.
04:15: Der Wecker klingelt.
05:09: Papa fährt nach Hamburg.
07:45: Papa wird das erste Mal gefragt, ob er denn gestern einen schönen Tag hatte. Lügen? Aussage verweigern? In Tränen ausbrechen? Dann die Idee: Papa antwortet: "Naja" und dreht ab.

Dies war der Originalwortlaut, den Papa dann in die Welt hineinjammerte. Mittlerweile hat sich die Situation in Mamas Auge leicht entspannt.
Die nächsten Tage waren dann allerdings trotzdem eine recht große Herausforderung, weil Mama noch immer die Augen nicht öffnen durfte, was sich mit der Anwesenheit zweier Kinder nicht immer gut vertrug.

So wurden die Babysitter hier förmlich im Minutentakt rein- und rausgeschoben. Oma Berlin machte den Anfang, dann übernahmen am Samstag Flora und Familie und am Sonntag gab es wieder mal den kompletten Berliner Großeltern-Einsatz, sodass Papa sogar noch ein paar seiner Klausurenstapel bearbeiten konnte.

Mit Flora ging es dann übrigens mal wieder zur Sandmann-Ausstellung. Ella kannte die ja schon, traute sich aber diesmal endlich in die Kostüme von Frau Elster und Herrn Fuchs, während Papa zu Hause korrigierte und Mama mit geschlossenen Augen die wunderbare Welt der Hörbücher betrat.

Oscar, der das ganze Unheil erst ermöglicht hatte, hat seine Strafe dann heute erhalten. Nachdem er seiner Mutter zwei weitere wahnwitzige Male am Auge gestoßen hatte, weil er sich des Nachts hin und her krümmen musste, beschloss der Elternrat, dass Oscar aus dem Bett outgesourced werden muss.
Man trug Kinderbett aus dem Kinderzimmer.

Oscar stand fassungslos dabei und ahnte Furchtbares. Dann setzte er sich in den Flur wie ein Bewohner des Wendlandes, der den Castor-Transport mit stillem Protest erschweren will.
Oscars Castor-Bett schwankte an ihm vorbei und fand seinen vorübergehenden Platz im Zwischenlager neben dem Bett von Mama und Papa.

Oscar wusste, was das alles zu bedeuten hatte und weinte. Zurecht.
Er weinte dann noch ein Weilchen im Castor-Bett weiter. Irgendwann schlief er ein. Proteste bringen hier wie dort nicht viel.

So sorgte Oscar also am Mittwoch für ein Riesenchaos, an dessem hoffentlich glücklichen Ende vielleicht ein Elternpaar steht, das nach knapp 4 Jahren endlich wieder nur zu zweit im Bett liegen darf. Und übrigens ohne Brotkrümel, die Oscar in der letzten Woche zu abertausenden in selbigem Bette verteilte.

Aus Betreuungsgründen bleibt Papa morgen zu Hause. In der 6.Klasse wird daher die Klassenarbeit ohne unterrichtenden Lehrer stattfinden. Tumulte werden die Folge sein. Alles nur wegen Oscars Finger.

Zum Abschluss dann ein Bild, das Ellas eher indirekte Verunsicherung bezüglich der angeschlagenen Mutter zeigt. Ebenso wie Mama läuft sie mit Sonnenbrille durch die Wohnung. Im Hintergrund zu beachten: Der zugezogene Vorhang. Nicht im Bild: Die genervten Eltern.

Sonntag, 11. April 2010

Das grün-gelbe As

Man muss sich das am Ende des Blogs anklickbare Video ansehen, um nachvollziehen zu können, dass es Oscar als kleines Geschwisterchen einer rigorosen Dreijährigen nicht immer leicht hat.
Erstaunlich an der dokumentierten Minute ist vor allem, dass Oscar durchaus gute Miene zu seinem unwürdigen Spiel als Teddybär macht.
Wer genau darauf achtet, wird feststellen, dass er - trotz unfassbarer physischer Belastung - nur einmal kurz wimmert, sonst aber durchaus gut gelaunt dem Geschehen folgt.

Diese Bilder entstanden am frühen Sonntagabend und sind daher brandaktuell. Keiner weiß, ob Oscar es nun aufgegeben hat, seine Schwester zu verprügeln, wenn sie sich ihm nähert oder ob die auf dem Video erkennbare Phase des mehr oder weniger friedlichen Spielens nur ein Strohfeuer war.

Normal war in dieser Woche, da Ellas Kita geschlossen war, nämlich ein anderes Bild.
Ellas Versuche, Oscar an die Hand zu nehmen oder zu streicheln, quittierte Oscar mit wüstem Gehaue nach seiner Schwester. Hier hat jemand in den letzten Wochen eindeutig zu viele schlechte Erfahrungen gesammelt. Der pure Selbsterhaltungstrieb ließ Oscar keine andere Wahl, als auf Ellas Zärtlichkeiten mit Gewalt zu reagieren. Aber wie gesagt - das unten stehende Video macht Hoffnung auf Besserung des angespannten Verhältnisses.

Ansonsten ist zu dieser Woche zu sagen, dass Ella hier im Hause die einzig gesunde Person war.
Während Oscars Augen am Donnerstag binnen Minuten verklebten, sodass die Ärztin später erwartungsgemäß "Bindehautentzündung, bakteriell" diagnostizieren musste, lag Papa einen Tag später darnieder, nur um sich am Abend dann von Mama anhören zu müssen, dass sie im Grunde auch genauso krank sei, es halt nur nicht so memmenhaft heraushängen lasse wie andere hier. So ungefähr jedenfalls vertonte Mama das beklagenswerte Bild ihres fiebernden Gatten.

Oscars Laune, die bis zum Sonntagabend hundsmiserabel war, lässt sich allerdings nicht allein durch klebrige Augen erklären, denn die gab es eigentlich nur am Donnerstag.
Nein. Oscar - so die schockierende Vermutung - war traurig, dass Ella nicht in der Kita war.
Die Stunden zwischen Wegbringen und Abholen seiner Schwester scheinen ihm recht wichtig und recht lieb zu sein.
Mit Irritation musste er also feststellen, dass sein werktägliches "Neun bis Sechszehn Uhr -Monopol" verlustig gegangen war. Er reagierte mit Wut.
Ohne Übertreibung kann man behaupten, dass Oscar etwa achtzig Prozent seiner Wachphasen mit Geschrei verbrachte.
Nichts konnte ihn zufrieden stellen. Kein Essen. Kein Schnuller. Kein Getränk.

Später in der Woche allerdings fiel uns ein weiteres As im Ärmel ein. Dieses As ist grün-gelb, befindet sich im Badezimmerschrank und hört auf den Namen "Zahnbürste".
Es ist - das zeigten die letzten Tage - tatsächlich so, dass Oscar für Zahnbürsten und Zahnpasta so ziemlich alles stehen und liegen lässt. Entsprechend häufig putzt er sich die Zähne.
Angst haben wir daher schon vor Oscars erstem Zahnarztbesuch.

Wenn der Arzt dann nämlich gähnend die obligatorische Frage stellt, wie oft sich der Spross denn die Zähne putze, dann haben wir ein Problem: Sollen wir dann tatsächlich sagen "Naja, so sechs bis acht Mal am Tag. Mehr darf er nicht!"? Das klingt so anbiedernd und unglaubwürdig... Aber deswegen den Arzt anlügen? Das geht irgendwie auch nicht.

Von Ella sind dagegen andere Wunderdinge zu berichten. Mama hielt Papa einen Einkaufszettel hin. In krakeliger Schrift stand dort geschrieben: "Marmelade, Toast, Käse..."
Entweder - so die beiden einzigen Möglichkeiten, die Papa nun gegeneinander abwog - hat ein Schlaganfall die Handschrift der Mutter ins etwas Unbedarfte verändert, oder aber Ella kann jetzt schreiben.
Ella war tatsächlich die Verfasserin des Zettels. Buchstabe für Buchstabe wurde diktiert und Ella schrieb alles richtig auf. Dass Ella schon wunderbar rechnen und auch einfache 4er-Sudokus lösen kann, das treten wir hier mal nicht so breit, sondern räuspern uns nur stolz.

Montag, 5. April 2010

Wurst-Kater

Dass der Garten von Manja, Christian und Maria, die wir jedes Jahr zu Ostern in Weimar besuchen, nicht eben ist, hatte uns vorher niemand gesagt.

Dieser Garten jedenfalls ist ein wahrer Naturgarten, ein Freund von Unebenheiten, kleinen Buckeln und unzusammenhängenden Grasbewuchs.
Oscar dagegen befindet sich in einer Lebensphase, in welcher das Laufen an sich schon derart sensationell und schwierig ist, dass er im Prinzip nur auf lasergenau gemessenen Ebenen gut vorwärts kommt.

Der erste Tag in Weimar war daher aus Sicht unseres Sohnes ein Fiasko: Oscar konnte nicht einen Schritt auf dem vielleicht 1000 qm großen Areal tun. Stets trat er auf etwas Schiefes, stürzte und blieb dann einfach liegen, da er recht früh merkte, dass das Laufen auf diesem Acker ohnehin nichts bringt.
So lag er dann recht häufig einfach nur da und starrte in den Himmel Weimars, während die beiden Mädels schon eifrig am Spielen waren.

Doch schon am nächsten Tag hatte sich der kleine an die Begebenheiten gewöhnt und balancierte schon recht gekonnt durch den Garten.
Es lohnte sich ja auch, denn am Abend wurde gegrillt, und wer da nur auf dem Rücken liegt, der bekommt zu wenig Wurst.
Oscar der Wurstfreund und Thüringen, das Land der Wurst. Man musste kein Prophet sein, um vorherzusehen, dass das schon irgendwie funktionieren würde. Und richtig: Oscar gelang es mal wieder, zum Gesprächsthema Nr.1 zu werden, indem er absonderliche Mengen an Wurst verzehrte. Es waren am Ende wohl etwa 2 Thüringer Bratwürste nebst Brot, die den Weg in einen Körper fanden, der selbst ungefähr so groß wie 2 Thüringer Würste mit Brot ist.

Am nächsten Morgen jedenfalls sah man einen bleichen Grill-Freund am Frühstückstisch, der sich nicht so recht am Brötchen-Essen beteiligen wollte. In Oscar war eine unfassbare Menge an verdauter Nahrung, die den Weg halt nur noch raus finden musste.
Als Oscar dann diese Menge gnädigerweise auf zwei Windeln verteilte, waren seine Eltern nicht schlecht beeindruckt und die Klamotten des Wurstlings schön eingesaut. Später wurde Oscar dann auch noch übel. Man rätselt wieder mal, ob Oscar einen Infekt hat oder ob es dann doch an seinen Essgewohnheiten liegt, dass er alle 14 Tage mit recht großen Magen-Darm-Beschwerden durchs Leben wankt. Selbstkritische Eltern mögen hier sogar die Schuld bei sich suchen, aber hey. Es ist Ostern. Da gibt es nunmal Wurst und Schokoladeneier.

Was für Oscar der Grill-Kater am nächsten Morgen war, war für Ella der Abend davor, denn da kam es zum schlimmsten von insgesamt etwa 6 Stürzen von der Schaukel. Ella trug eine böse Beule davon, wobei wir froh sein können, dass zuvor nicht allzuviel passiert war, als Oscar seelenruhig in die Amplitude von Ellas Schaukel wankte. Eine Szene, die man in den Pannenshows des Senders RTL2 schon 1000 mal gesehen hat, dachte Papa noch, als ein anderer Grill-Gast schneller schaltete und Ellas Schaukeln jäh beendete, indem er in Schaukel und Kind sprang.
Oscar, soeben vor der Kopfnuss seines Lebens bewahrt, verstand nichts. Ella heulte. Dann heulte auch Oscar. Dankbarkeit für den Grill-Gast, der zersaust am Boden saß und von den Erwachsenen gelobt und den Kindern gehasst wurde...

Neu ist außerdem, dass Oscar nun, nachdem er in Weimar für Stunden in den Sandkasten gesetzt wurde, bereit ist, Sand zu berühren. Das ist ja so eine wirklich kontraproduktive Macke der Kleinkinder, dass sie Sand nicht anfassen wollen. Oscar wie gesagt hat nun den Frieden mit Sand geschlossen, fasst ihn aber derzeit nicht in Massen an, sondern eher Korn für Korn, was das Buddeln zu einem sehr zeitaufwändigen Unterfangen macht.

Mit österlichen Grüßen geben wir nun unserer Tochter das Mikro in die Hand und freuen uns, dass sie mit dreieinhalb Jahren nun auf dem Humor-Niveau von Helge Schneider angelangt ist.
Ella sagte nämlich am Samstag morgen zu ihren Eltern: "Hallo ihr drei beiden!"

Herr Schneider. Die Urheberrechte an diesem grandiosen Zitat liegen bei Ella.