Sagt eine Mutter häufig, ihr Sohn sei klug, so sagt sie indirekt also auch, dass man genau das
"Oscar", so die Mutter, die - wir erinnern uns - gerade eben erwähnte, dass ihr Sohn klug sei, "erkennt Zusammenhänge."
Diese Form der - wir schreiben hier völlig frei von Ironie - Intelligenz zeigt sich in nutzlosen Situationen wie dem Lösen von Rätseln in der Kinderzeitschrift "Janosch". Da waren ein paar Gegenstände abgebildet und die Frage lautete: "Welcher Gegenstand ist weich?" - Oscars Finger schnellt dann zum einzig weichen Gegestand, nämlich einer Mütze, und auch, wenn es auf der selben Rätselseite darum geht, unter zwei Vögeln und einem Fisch denjenigen zu zeigen, der nicht so ist wie die anderen, zeigt Oscars Finger große Souveränität und viel Verständnis.
Diese Form der Intelligenz zeigt sich darüber hinaus aber auch in nützlichen Situationen, zum Beispiel, wen
Oscar weiß nämlich a), dass Ella furchtbar ängstlich ist, und dass sich b) im elterlichen DVD-Regal ein Film namens "Der Weiße Hai" befindet. Auf nämlichen Cover ist der titelgebende Fisch mit allerlei Zähnen abgebildet. Für Ella ein unerträglicher Anblick.
Oscar greift nun gerne nach der DVD und rennt "Haaaiiii" schreiend zu Ella, die dann vor ihm wegspringt wie ein scheues Reh. Das Schauspiel ist insgesamt ein fantastischer Anblick, vor allem bei zunehmender Dauer, denn Oscar hat durchaus nicht nur die Gabe, Zusammenhänge herzustellen, sondern auch Kondition. Ella musste irgendwann von den Eltern gerettet werden. Der böse Film bleibt dennoch ganz bewusst in Oscars Dreikäsehöhe einsortiert, denn wir gönnen ihm diesen kleinen Triumph.
Das zurückligende Wochenende gehört sicherlich zu den ereignisreichsten des Jahres
Das Foto von Oscar alleine in der Grube ist natürlich ein billiger Witz. Ein kleiner Wicht, eine kleine Schaufel, ein groooßes Loch.
In NRW war ohnehin die Hölle los. Eine Mannschaft, dessen Sympathiesanten vor
Der Eindruck des Wochenendes war jedenfalls der, dass - egal, welche Tür sich irgendwo öffnete - mindestens zehn schwarz-gelbe Landbewohner hindurchwuselten. Vergleiche mit Kellerasseln unter Steinen, die man anhebt, wurden laut.
Ella und Oscar waren aber Teil des ganzen, denn man selber besuchte ein Fußballstadion, allerdings urbaner gelegen.
Im Bochumer Ruhrstadion war Oscar erstmal schwer beeindruckt: Alles war voller Menschen, in der Ecke hingen riesige Fernseher und unten war eine Wiese mit Bällen. "Da! Da! Da! Gnüüün" Da! Da!", kommentierte Oscar das Geschehen. Zum Glück war dann alles etwas weniger aufregend, als das Spiel begann.
Zehn Sekunden vor dem ersten Tor der Bochumer erhielt Oscar eine Wurst. Es war die neunte Minute: Mama kam. Wurst. Tor. Um Oscar herum Chaos, Riesenjubel, tosender Lärm.
Papa, nachdem er fertig gejubelt hat, schaut mit schlechtem Gewissen zum Sohn. Wird er den Riesenkrach überstanden haben? Ja. Fasziniert starrt Oscar auf die Bratwurst und bekommt sonst wohl nichts mit.
Tags zuvor waren die Eltern beim Eurovision Song Contest. Während sich Aserbaidschan zum verdienten Sieg schmachtete, lagen Ella und Oscar friedlich in Bergkamen im Bett und schliefen. Wie genau Oma und Rainer das gemacht haben, ist nicht klar. Die Erklärung der Oma ("Die haben einmal Terror gemacht, dann hab ich die kurz gefaltet und dann war gut") klang jedenfalls so simpel, dass sie eigentlich nicht stimmen kann...
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