Sonntag, 27. Juni 2010

Zwei Episoden zum Thema Bier

Noch vor Kurzem musste der Herr im Hause auf alkoholfreies Bier umsteigen, weil der entzündete Fuß einen Medikamenten-Cocktail verlangte, den man besser mit alkoholfreien Getränken streckt.
Wir wissen nicht genau, ob wir damals in diesem Zusammenhang von Oscars Interesse am güldenen Getränk berichteten. In jedem Fall müssen wir es nun noch einmal tun, denn zu jener Zeit sind Probleme entstanden, die uns heute noch belasten.

Oscar latschte also vor etwa 14 Tagen durch die abendliche Wohnung und denkt nicht daran zu schlafen. Papa hatte sich eben ein Clausthaler eingegossen. Oscar reagiert - wie immer, wenn es um Essen oder Trinken geht - neugierig. Neben Oscars Neugierde sorgte auch sein chronischer unstillbarer Durst dafür, dass Oscar sich recht bald schreiend vor dem Clausthaler-Glas aufstellte. Er wollte halt mal nippen.

"Gut", dachte Papa. Clausthaler dürfte aus Kindersicht furchtbar schmecken. Lassen wir den Wicht nippen und genießen fortan mindestens 16 Jahre der Ruhe, was Bier und Oscar betrifft.
Oscar hechelte vergnügt, als sich das Glas seinem Mund näherte. Er nahm einen Schluck - und war dummerweise begeistert.
Mama holte einen Kinderbecher. Man füllte den Becher mit Clausthaler und Oscar schlüfte vergnüglich sein Feierabend-Pils.

Kluge Leser wissen, welches Problem sich derzeit stellt: Oscar hat nicht begriffen, dass das Bier, welches Papa nun wieder öffnet, nicht mehr so ganz alkoholfrei ist. In guter Erinnerung an das Clausthaler stellt sich Oscar nun des Öfteren vor Bier trinkende Leute und möchte auch mal. Ein schönes Motiv für Fotografen, ein kleines Problem für die dynamische Familie.
Ein "Nein, Oscar" ist dann meist die wenig kreative Lösung. Und Oscar reagiert auf ein "Nein" eigentlich auch selten abwechslungsreich: Meistens nämlich wirft er sich auf den Boden und schreit.

Auch die Ella-Episode dieser Woche handelt von Bier - schließlich ist Fußball-WM.
Mama nämlich erstand im Supermarkt drei Holsten-Dosen im schwarz-rot-goldenen Deutschland-Look. Ella - von Fahnen ebenso begeistert wie der Papa - war schwer beeindruckt.

Schließlich gestern ein Dialog zum auf den Arm Tätowieren:
Ella: "Ich will ein Deutschland-Bier trinken"
Mama (Fußball guckend): "Nein."
Ella: "Aber wenn ich erwachsen bin."
Mama (Fußball guckend) : "Ja."
Ella: "Aber ich weiß nicht, wo der Laden ist."

Wir versuchten Ella dann zu beruhigen. Bestimmt würde sie, so die Eltern, den Weg zum Laden wissen, wenn sie erwachsen ist.

Bis zum Erwachsen-Sein ist es aber für Ella und Oscar noch ein weiter Weg - derzeit verlaufen die Nächte bei uns schließlich so, als hätten wir hier ein Neugeborenes.
Neugeborene sind niedlich und leicht zu tragen. Sie haben aber den großen Nachteil, dass sie nachts enthemmt schreien, und zwar ungefähr alle drei Stunden.

Unsere Kinder sind nicht mehr leicht, aber durchaus noch niedlich. Abends, wenn Mama und Papa nicht gucken, sprechen sie sich wohl immer ab, welches Kind nachts Neugeborenes spielen soll.
In den Nächten zu Freitag und Samstag war es Oscar. Er zahnt. Dies sei als Entschuldigung angemerkt. Er zahnt und schreit. Um 2 Uhr und um 5 Uhr. Er liegt zwischen Mama und Papa und schreit.

In der Nacht zu Sonntag war es dann Ella. Ella schrie um 2, weil sie von der Hexe geträumt hat. Papa stand schlaftrunken am Bett und therapierte sein Töchterchen, indem er eine CD einlegte.
Ohne zu wissen, dass nach etwa 60 Minuten ein Adler Teil dieser CD-Darbietung sein wird, wankte der Vater ins Bett zurück. Um 3 Uhr schreit Ella. Der Adler!!!
Mama steht nun schlaftrunken an Ellas Bett und wird darüber unterrichtet, dass Adler gar nicht gehen. Mama macht die CD aus.

Am Frühstückstisch erfahren Mama und Papa, dass sie jeweils (!) zweimal (!) an Ellas Bett waren in dieser Nacht. Oscar schlief durch und keiner hatte etwas davon.

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