Sonntag, 31. Januar 2010

Herr Sinatra wankt, fällt dann aber immer weich

Dass zurzeit die Lust steigt, den Film-Klassiker "E.T." mal wieder zu sehen, liegt im Wesentlichen an zwei Dingen.
Zum einen ist da Oscars Bällebad.

Auch wenn es das Bällebad nicht in die engere Auswahl der Bilder dieser Woche geschafft hat, so hat Oscar doch schon einige Zeit darin verbracht.
Passieren tut folgendes:
Oscar sitzt im Bällebad und wirft quietschend vor Vergnügen Bälle heraus.
Papa hechtet dann durchs Zimmer und versucht zeitnah und in bester Computerspiel-Manier die Bälle wieder zurückzuwerfen. Papa und Oscar können sich Stunden damit beschäftigen. Und was das mit E.T. zu tun hat, weiß, wer die Szene vor Augen hat, in der Elliot (Papa) eine Orange (einen Ball) in den Schuppen (das Bällebad) wirft und E.T. (Oscar) das Objekt stets wieder hinauswirft.

Zum anderen liegt es daran, dass Oscar ja nun läuft. Sein vorsichtiges Watscheln eröffnet Spielraum für weit gefächerte Assziationen. Papa findet, Oscars Gang erinnert an E.T., der gerade das Raumschiff verässt. Die Mama von Dominik findet, Oscar sehe aus, wie ein alter Mann, der über eine Tanzfläche läuft. Sie ergänzte dann noch "Wie Frank Sinatra oder so" und sorgte damit durchaus für Verwunderung.

Oscar läuft jedenfalls täglich weiter, mutiger und sicherer. Überhaupt glauben wir uns zu erinnern, dass Kind 1 in den ersten Wochen des Laufens häufig lang hinschlug. So mit dem Gesicht voran und dann jämmerliche Blessuren davonzog. Häufig passiert Kind 1 dies noch heute.
Oscar dagegen weiß, wo er gepolstert ist und lässt sich deshalb im Moment des Gleichgewichtsverlusts immer brav auf die Windel fallen.

Die Höhepunkte dieser Woche sind ganz klar festzumachen. Die Woche begann mit Oscars Geburtstag. Geschenke und Familienmitglieder fielen auf Oscar herab. Ella fand die reiche Bescherung ihres Bruders irgendwann nicht mehr so supertoll. Eifersucht machte sich breit, obwohl auch Ella hier und da ein Präsent abgriff.
Am nächsten Tag jedenfalls wollte sie so früh in die Kita wie noch nie. Bloß raus aus der Geburtstagshölle ihres Bruders.

Das Ende der Woche allerdings war für Ella so etwas wie Weihnachten und Geburtstag zusammen, denn für ein ganzes Wochenende wurde Dominik besucht.
Uns fiel auf: Ein Kind, Ella so ähnlich wie Dominik, gibt es in Berlin irgendwie nicht. Wir haben die Suche natürlich noch nicht beendet, aber es ist schon beeindruckend, wie ähnlich Ella und ihre große Liebe ticken.

Es klingelt in Dominiks Wohnung. Ellas Papa öffnet die Tür. Dominik bricht zusammen. Stammelt. Wimmert. Er wollte die Tür öffnen. Das alles kannten wir bislang nur von Ella.

Auch beim Rodeln zeigten sich Parallelen, oder besser gesagt, kurz danach.
Ella ging mit ihrer Familie schon mal früher in die Wohnung zurück, stellte kurz vor der Tür fest, dass es recht kühl ist und sie sich schon seit Minuten nicht mehr bewegt hat.
In die Wohnung schleppt sich kurz darauf eine brüllende Ella. "Kaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaalt", würgt sie, liegt brüllend im Flur.
Schnell beruhigt sich die Lage, dann öffnet sich die Tür.
Dominik betritt schreiend die Wohnung. "Harte Füße!", brüllt er und jammert kauernd im Flur.

Woanders wird also auch nur mit Wasser gekocht. Mit diesem Wissen fuhr man wieder zurück nach Berlin und stellte erstaunt fest, dass Ella die gesamte Rückfahrt über äußerst unkompliziert und sehr wenig unlogisch war.
Kurz vor der finalen U-Bahn-Station dann aber der Rückfall:

"Ella. Nicht aussteigen. Wir fahren noch eine Station."
Die Tür öffnet sich.
Ella steht stramm.
Ein Mann steigt ein.
Die Tür ist noch immer auf.
Ella steigt aus.
Mama und Papa greifen zum Bahnsteig raus und ziehen ein Kind wieder in den Zug.
Mama und Papa rufen: "ELLA ! WAS WAR DENN DAS JETZT?"

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