Montag, 9. November 2009

Wut ist beige.

Etwa um 3:00 nachts grabbelte Oscar am Wochenende orientierungslos mit beiden Händen an Papas Oberkörper.
Oscar tappte sprichwörtlich im Dunkeln bei seiner Suche nach Muttermilch, denn Mama und Papa lagen falsch. Mama liegt mitsamt den lecker Milchdrüsen doch immer links von Oscar. Plötzlich lag sie rechts.

Irgendwann hatte jemand mit dem suchenden Baby Erbarmen. Man zeigte ihm den Weg. Oscar war übers Wochenende mit der Familie in Weimar. Und dort lagen alle falsch.

In Weimar wurde die Kleinfamilie Manja, Christian, Maria besucht, und wenn Oscar weiter so verfährt, sich insbesondere von anderen Babys alle möglichen Dinge abzugucken, so müsste Oscar demnächst wild fiebern.

Als Papa nämlich am Frühstückstisch versuchte, mittels ein zwei Späßchen die kleine Maria zu bezirzen, da lachte diese erst kurz, woraufhin Papa weiter Späßchen machte. Plötzlich aber begann Maria ganz furchtbar krank zu werden. Papa hatte es eindeutig übertrieben. Die Späße gingen zu weit. Maria hatte 40 Fieber.
Während das Weimarer Baby daher umsorgt wurde und in zwei verschiedene Öffnungen fiebersenkende Mittelchen verabreicht bekam, schnappte sich Oscar das vom kranken Baby im Stich gelassene Spielzeug und rammte sich jedes einzelne Teil in den Mund. Es schien, als sei er gezielt auf der Suche nach Marias Virus, der ihr immerhin solche angenehme Dinge bescherte, wie rund um die Uhr getragen zu werden.

Die nächsten Tage werden Antwort bringen, ob Oscar nun am Virus vorbeigelutscht hat oder ob er ihn ordnungsgemäß aufnahm und dann krank wird. Wir sind gespannt.

In jedem Fall ist Oscar kein Seehund mehr, sondern nur noch ein Hund. Vorbei die Zeit, da er auf dem Boden sitzend mit beiden Armen an den Körper schlug, wie man es von Seehunden kennt.
Derzeit nämlich ist Oscar viel unterwegs. Entweder laufend, man möchte sagen "schreitend" an erwachsenen Händen oder krabbelnd. In beiden Fällen jedoch wild hechelnd, was man einerseits vom Sesamstraßen-Monster Grobi kennt, aber eben auch von Hunden.

Von Ella ist ebenfalls Hochinteressantes zu berichten. Ella probierte sich in dieser Woche in verschiedenen Bereichen des Brechens aus.
Eingerahmt war die Woche von den beiden Wut-Brüchen am Montag und Sonntag.
Montag musste sich Ella übergeben, nachdem sie sich beim Zubettgehen fürchterlich (und vermutlich vollkommen zurecht) über den Faltenwurf ihrer Bettdecke ärgern musste.
"Nein. Nicht so!", schrie Ella den zunehmend ratlos werdenden Vater an, als dieser seine Tochter zudecken wollte.
Er änderte die Anordnung der Bettdecke. Ella raste vor Wut, denn nun war alles noch schlimmer. "Nicht so!", schrie sie bereits würgend.
Das Fass zum Überlaufen brachte dann folgendes: Papa nahm die Bttdecke weg, sprach: "Pass auf, wir machen das noch mal neu, und dann zeigst du mir, wie..." - Ella barst vor Wut.
Sie schrie und brach ins Bett. So so. So sieht Wut also aus. Und so riecht Wut also.

Als Mama und Papa die Wut weggeputzt hatten, schlich sich ein Magen-Darm-Virus in unser Töchterlein, welcher am Donnerstag und Freitag zu viralen Brüchen (unter anderem in der Kita-Turnhalle) führte.
Ella tat allen sehr leid und erhielt ein Spezial-Pflege-Programm, bestehend aus "Mondbär" und "Lauras Stern" im Fernseher.

Weniger leid tat sie uns dann am Sonntag in Weimar.
Ella hatte ein Problem mit dem Klopapier. Sie wollte sich etwas abreißen, doch das verwunschene Papier riss nicht amn der Sollbruchstelle. Ella war entsetzt. Man eilte zu Hilfe. Doch nichts war zu machen, denn ein neues Klopapier wollte Ella nicht und das alte war ja nun leicht eingerissen. Ella tobte. Christan gin hin und sprach siegessicher "Ich mach das schon", kam aber wenige Sekunden später völlig fertig zurück. Er nahm sein liebes Töchterchen Maria in den Arm und herzte es.

Ella tobte weiterhin, und irgendwann, da lag die Wut dann wieder neben ihr. Wut ist übrigens beige.

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