Sonntag, 1. November 2009

Krabbeln ja, Schlafen nein.

Es will der früher als dynamisch bezeichneten Familie dieses Jahr einfach nicht gelingen in die Winterzeit zu switchen. Haben wir am letzten Sonntag noch ordnungsgemäß alle Uhren eine Stunde zurück gestellt, so bleiben doch die vier inneren Uhren dieser Familie stur auf Sommerzeit.
Trauriges ist demnach vom Wochenende zu berichten. Man lag um 20 Uhr im Bett. Am Freitagabend schlief man dann gegen 21 Uhr ein, am Samstagabend eine Dreiviertelstunde später, und die Rede ist hier ausnahmsweise mal nicht von Ella und Oscar, sondern auch von deren Eltern.

Gut - die Tage beginnen entsprechend früh, nämlich deutlich vor 7 Uhr. Vielleicht liegt es auch nicht so sehr an der Sommerzeit, sondern am Griechenland-Urlaub, an dessen Ende ja auch eine Zeitverschiebung um eine Stunde nach hinten stand. Vielleicht stehen unsere Uhren also nicht auf "Sommer", sondern auf "griechisch". Kann sein.

Die Kinder haben sowieso Schlafstörungen. Ella ist gegen Mittag todmüde und prinzipiell bereit, die Nacht zu beginnen, während ihr Bruder auf Kriegsfuß mit dem Schlaf steht.
Oscars Mittagsschlaf ist daher seit geraumer Zeit im Prinzip ein einziger Mittagsschrei. Nur manchmal schließt sich an die tumultartigen und lautstarken Proteste des sich im Bett befindlichen Sohnes tatsächlich ein Schläfchen an. Manchmal erklären wir nach einer Stunde Gebrüll den Mittagsschlaf einfach für beendet. Wenn Oscar sich dann später am Tage in Mamas Trage befindet und in dieser Haltung durch Kreuzberg getragen wird, schläft er innerhalb von etwa 2 oder 3 Sekunden ein. Man holt sich den Schlaf, aber bitteschön nicht so profan im Bett...

Problematisch ist das alles, wenn beide Kinder am Abend ins Bett gebracht werden.
Großes Lob an dieser Stelle an Ella: Diese lässt sich eine Geschichte vorlesen, klappt dann die Augen zu und pennt. Klar, sie ist ja auch jeden Tag ab 12 Uhr müde.

Oscar dagegen brüllt, was man Ella natürlich nicht zumuten kann. So gelang es Oscar in den letzten Wochen allabendlich, praktisch mit dem ersten Schrei aus dem Bett gehoben und zur Mama aufs Sofa gelegt zu werden. Dort schlief er dann ein.
Mama und Papa entschieden heute allerdings: "Oscars Gebrüll darf nicht belohnt werden", zauberten ein Reisebett herbei und bauten dieses im Eltern-Schlafzimmer auf. Vor 30 Minuten wurde in dieses Bett ein brüllender Mensch gelegt. Er wurde noch dreimal besucht und über die brüllende Wange gestreichelt. Seit einer Minute ist das Brüllen verstummt. Oscar schläft.

Am letzten Wochenende besuchten Ella und Oscar die beiden ähnlich alten Flora und Linus. Während sich Ella und Flora über die neuesten Albernheiten austauschten und den ganzen Nachmittag "Freibad. Wir gehen ins Freibad!" riefen, beobachtete Oscar ganz genau, was Linus schon kann. Krabbeln nämlich in Perfektion.
Oscar sah nachdenklich aus auf dem Heimweg.
Am nächsten Tag war er mobil.

Oscar kann nun unfassbar gut krabbeln. Kein Quadratmeter dieser Wohnung, den Oscar nicht erreicht. Am schnellsten ist er, wenn Mama die Tür zur Vorratskammer aufmacht. Da huscht er hinein, wie die Motten zum Licht.
Ansonsten liebt Oscar auch das Laufenlernen an elterlicher Hand und das sorgfältige Ausräumen des CD-Regals. Spezialität: CDs mit dem Buchstaben E, denn die liegen in Oscars Höhe.

Wie weitere Fotos beweisen: Ella hat mit Christiane einen Kürbis geschnitzt, der pünktlich zu Halloween beginnt, an Spannkraft zu verlieren. Macht aber auch nichts, denn am Halloween-Wochenende gastierte die Familie bei der Oma in Münster. Und überhaupt finden wir Halloween alle dumm (Eltern) oder zu gruselig (Ella).

Man besuchte in Münster die alte Oma und spielte bei der jüngeren Omma mit der tollen Duplo-Bahn. Ella baute komplizierte Strecken mit Brücken und Weichen und Oscar rammte sich Duplo-Figuren in den Mund und ließ sie dort so genüsslich drin stecken, dass Mama und Papa fest davon ausgehen müssen, dass ihr Sohn später mal Zigarre rauchen wird.

"Mama und Papa machen alles, was ich sage", erläuterte Ella in Münster dann am Frühstückstisch. Ein Satz von zugleich großer Altklugheit und Richtigkeit.

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