Sonntag, 5. Juni 2011

Vatatatsunfälle und Bauernhofbestien

Der heutige Blog-Eintrag wäre um ein Haar ausgefallen. Der Grund liegt darin, dass unsere Wohnung allem Anschein nach zu klein für zwei Kinder ist, die mit dem Einschlafen hadern.

Aber da vor ein paar Minuten Ella im Arbeitszimmer und Oscar im Elternbett eingeschlafen sind, und zumindest Ella nun in ihr eigentliches Bett transferiert wurde, kann hier im Arbeitszimmer munter in die Tasten gehauen werden.

Es gibt ja auch einiges zu berichten. Am Donnerstag war schließlich Vatertag. Oscar fand das Zeremoniell für seinen Vater am Frühstückstisch sehr beeindruckend und plapperte fortan die alles erklärende Vokabel "Vatatat", was ein extrem passendes Wort ist, weil es den Umstand des "Vatertages" lautmalerisch mit dem Klang einer schmissigen Marschmusik zu verbinden weiß. Oft jedenfalls strahlte Oscar seinen Vater an und sagte schmissig: "Vatatat".

Der Vatatat sollte nur Gutes für unsere Kinder bedeuten. So war zumindest der Plan. Mit dem Auto sollte es in den Norden Brandenburgs gehen, dort sollte ein Bauernhof besucht werden - so weit, so gut.
Oscar allerdings startete denkbar schlecht in diesen Ausflug.
Wir waren noch nicht in Schöneberg, da erbrach Oscar in zwei Schwällen sein Frühstück auf sein Fußballtrikot, den Autositz und Teile des Proviantbeutels. Vorausgegangen war, dass Oscar mit seiner Hand im Mund spielte. Sehr tief forschte sein Finger in der Mundhöhle herum und führte die Reaktion "Brechen, sofort" gekonnt herbei. Hätte Oscar im Anschluss nicht mittels Weinen seinen Unmut darüber geäußert, man hätte sein Erbrechen für Absicht halten können. Wer nicht reisekrank ist, muss halt auf diesem Wege für Chaos im Pkw sorgen.

Kurze Zeit später waren wir dann schon in Lindow/Brandenburg, wo sich Oscar und Ella auf einem Spielplatz tummelten. Der Spielplatz sah gepflegt aus, verfügte aber nicht über die Sicherheitsstandards, die wir aus der Hauptstadt gewohnt sind, und so flog Oscar an diesem Vatatat, der bislang nicht gut für ihn lief, etwa 1,60 Meter ungebremst in den Sand. Das Gute ist dann ja immer, dass Oscar so wenig Schmerzempfinden hat, dass er nach übelsten Unfällen nur eine Minute weinen muss. So auch diesmal. Die Schulter, auf die er fiel, war seltsamerweise auch nicht ausgekugelt. Glück im Unglück am Vatatat.

Auf dem Bauernhof angekommen, mussten Ella und Oscar, vor allem aber auch die Mitreisenden Flora und Linus, schnell erkennen, dass sie Stadtkinder sind. Auf dem Bauernhof, das konnten die Kinder ja nun auch wirklich so nicht wissen, wimmelte es von Tieren.
Schlimm war vor allem die reißende Bestie Zora.

Zora ist ein schottischer Schäferhund und erst drei Monate alt. Mit drei Monaten will ein Hund eigentlich nur spielen und das tut er für gewöhnlich rennend und schnappend. Rennt ein Mensch mit Zora mit oder vor Zora weg, dann heißt das für Zora: Hier will jemand mit mir spielen.
Soweit die Grundkonstellation.

Die Kinder wurden daher der Reihe nach vom Hund attackiert und rannten daraufhin entweder in einer Form vor dem hüpfenden Hund weg, die man früher in Bugs-Bunny-Kurzfilmen schon komisch fand (Ella, Flora) oder wurden recht schnell vom Hund überwältigt, also umgeworfen und dann irgendwie bearbeitet (Oscar, Linus). Die Panik war bei allen Vieren jedenfalls beeindruckend groß und so wurde nahezu das gesamte riesige Bauernhofgrundstück so gut es ging gemieden. Überall konnte Zora auftauchen und ein Kind fressen. Das war allen klar.
Irgendwann erkannten die Kinder aber, dass es einen Ort gab, der für Zora nicht erreicht werden kann: Das Trampolin.

Unsere Kinder verbrachten deshalb einen Großteils des Bauernhof-Urlaubs hüpfend. Außerhalb des Trampolins drohte Gefahr.
Ella und Oscar aber, das muss gesagt werden, waren relativ mutig. Ella versuchte ein paar Mal einfach stehen zu bleiben, wenn Zora auf sie zukam. Winselnd und heulend stand Ella dann da, während der Hund an ihrem Kleid knabberte und dann enttäuscht abließ. Und auch andere Abenteuer wie Schweinefüttern und Treckerfahren überstanden unsere beiden heroisch.

Letztendlich waren aber alle Kinder immer sehr froh, wenn der Bauernhof zwecks Baden im See oder anderen Dingen verlassen wurde. Vor allem Oscar entpuppte sich hierbei als wahre Wasserratte.

Zuvor sträubte er sich immer ins Wasser zu gehen, aber seit er eine tolle eng anliegende Badehose besitzt, läuft es. Alle Hosen- und Windelkonstruktionen zuvor erkannte Oscar nicht als Badekleidung. Jetzt, als Badehosenträger, stürzte er sich in die Fluten als gäbe es kein Morgen.

Auch Boot wurde gefahren. Familie 1 saß im recht flachen Tretboot, Familie 2 im tieferen Ruderboot. Die Kinder wurden mal in dieses, mal in jenes Boot gehoben - bis auf Linus. Der hatte aufgrund unkontrollierten Bewegungsdranges Tretbootverbot erhalten.

Am Sonntag war dann Abreise. Für die beiden Stadtfamilien und für alle Schweine mit lila Markierung. Letzte Ausfahrt Schlachthof. "Wo fahren die Schweine hin?", kicherte Ella, die den Abtransport lustig fand. "Auf einen anderen Hof", sprach Papa und war stolz darauf, nicht gelogen zu haben. Der kleine Fritz, Bauerslümmel vom Hof, stand daneben und krähte die ganze Zeit etwas vom Schlachten. Ella hörte nicht hin oder wollte nicht hinhören. Recht so.

Für Ella endet eine turbulente Woche, war sie doch zuvor auf Kita-Reise in Ollendorf. Als sie wiederkam, war natürlich nicht viel aus ihr herauszupressen. Tröpfchenweise sickerten die heißen Informationen ans Licht. "Ich weiß. Da ist ein Elektrozaun", sprach Ella auf einen Elektrozaun deutend. "Das tut weh, da hab ich in Ollendorf angefasst."

Wenigstens mal etwas mit Substanz.

5 Kommentare:

  1. Ich bin da Kindahassa,
    ich bin da Kindaschinda
    ich bin da Kindermörda
    ich hätte viel Spass mit deinem kleinen Oskar

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  2. Tja, geht der Kindermörder mit dem kleinen Oskar in den Wald. Sagt der kleine Oskar:
    "Onkel, Onkel, ich hab Angst!"
    Sagt der Kindermörder:
    "Ich auch, weil ich nachher allein zurückgehen muss."
    Dann im Gerichtssaal, der Richter:
    "Wie konnten Sie dass dem kleinen Kind nur antun, Sie Unmensch!?"
    Der Kindermörder grinst, sagt:
    "Wo ist das Problem? Ich mache der Mutter eben einen neuen Balg, macht doch Spaß".

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  3. Hey du verfickter Familienvater, bist wohl mächtig stolz auf deine Bratzenbrut, was?

    Besser du bleibst bei dir daheum,
    denn im Wald da ist der LEUM,
    dich will er ja gar nicht kratzen,
    denn er mag nur deinen Bratzen,
    den frisst er dann mit Haut und Haar,
    denn er liebt die Kinderschaar..

    Macht nichts, fick einfach nochmal und mach 'ne neue Bratze...

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  4. Hey du Kalafacke, hey du Arschaffe, hey du Kalafacke, nimm deine Bratzen und verpiss dich aus Deutschland, denn wir wollen euch hier nicht!

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  5. Flüchtlinge an der Grenze stoppen, wenn es nicht anders geht erschießen!
    Kinder der Kalafacken ins Gas!
    Heil Hitler, Heil Hitler, Heil Hitler
    Rock'n Roll!
    Bernd T.

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