Sonntag, 10. Oktober 2010

Der Neinsager und das Einmaleins der 4

Für Oscar war die Woche weltbewegend. Seit Montag nämlich ist Oscar offizielles Kita-Kind, was für ihn zum Beispiel bedeutet, dass er an den Frühstückstisch der Kita gesetzt wird und mitessen darf, während er bislang immer zu seinem Entsetzen die Kita verlassen musste, bevor es dort mit Brot oder Müsli so richtig zur Sache ging.

Oscar also speist jetzt mit, weshalb die Kalkulation der Kita neu überdacht werden muss. Oscars Einstand waren drei beeindruckende Teller Reis mit irgendetwas anderem. Er ist schließlich nicht zum Spaß da - und bezahlt ist das Essen ja auch schon. Dass Mama nur zu Anfang noch bei ihm war und ihn dann jeden Tag etwas länger allein gelassen hat, das fand Oscar zwar nicht so toll, aber akzeptiert hat er es dann doch. Seine große Schwester war ja schließlich auch noch bei ihm. Für die nächste Woche ist geplant, dass Oscar dann endgültig von 9:00 bis 15:45 in der Kita ist. Hätte der Fratz nicht am Donnerstag fieberbedingt den ersten Fehltag seines Lebens gehabt, dann wären wir vielleicht schon diese Woche so weit gekommen.

Dass Ella in der Kita nun also die große Schwester ist, findet diese natürlich ganz angenehm. Und so gibt sie alles um vorbildhaft zu sein. Beispielsweise schafft es unsere lauffaule Tochter jetzt, mit der Grunewald-Gruppe mitzulaufen. 15 Minuten Fußweg von der Bushaltestelle bis zur vielen Menschen sehr bekannten "Kiesgrube" des Grunewalds und zurück schafft sie - meckernd und protestierend zwar, aber immerhin in einer Art und Weise, die den gesamten Tross nicht sonderlich aufhält.

Auch im sprachlichen Bereich geht es mal wieder voran: Oscar legt so langsam los. Er kann jetzt überdeutlich "Nein!" sagen und machte von diesem negativsten aller Begriffe auch ordentlich Gebrauch, weil vieles in dieser Woche für Oscar einfach irgendwann zu viel war und er nur noch laut "Nein" fluchen konnte und dabei wild den Kopf schüttelte. Ob er vorhin beim Frühstück tatsächlich "Aufmachen" sagte, als er die geschlossene Toastbrotpackung in der Hand hielt, ist dagegen nicht ganz sicher.
Ella dagegen verwendet mittlerweile Wörter, die sie eigentlich nicht von ihren Eltern haben kann, weil diese sie in den letzten viereinhalb Jahren nicht verwendet haben. Wir reden hier übrigens nicht über irgendwelche Flüche oder Fäkalwörter, sondern über das so wunderbare Adjektiv "unmerklich", das Ella gestern gebrauchte. Wer bitte sagt "unmerklich"? Woher hat Ella das?

Erstaunliches tat sich auch beim Frühstück am Freitag. Mama verkündete das Ereignis des Tages: Die Erzieherin Maria habe Geburtstag, süße 20 Jahre werde Maria alt.
Papa wollte Ella dann schonungslos die Grenzen aufzeigen und fragte: "Wie viel Jahre älter als Du ist Maria?"
Ella begann zu rechnen: "Vier und vier und vier und vier und vier...."

Gut - Mama und Papa drehten sich weg. Wer so anfängt, der rechnet nur großen Müll zusammen. Nach einer Minute und unzähligen Rechenoperationen, in denen immer nur die 4 vorkam, verkündete Ella "16", woraufhin Mama, Papa und Oscar jeweils das Frühstück aus der Hand fiel.

Den Wochenabschluss bildete Besuch aus Hamburg. Dominik, Ellas Kita-Liebe reiste nebst Brüderchen Lennart an. Lennart und Oscar teilen beide die Leidenschaft für Bälle, was für lautstarke Konflikte sorgte.
Auch zwischen Ella und Dominik war nicht immer eitel Sonnenschein, trotzdem flossen viele Tränen der Sehnsucht die Backen der Vierjährigen hinab, als Dominik gen Hamburg zurückfuhr.

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