Freitag, 6. März 2009

Glücklicher Pudding

Ein kleines Oscar-Anekdötchen hatten wir in der vergangenen Woche vergessen zu berichten, dies wird hiermit nachgeholt.

Oscar war bei der U3, der dritten ärztlichen Untersuchung seines bislang so erfüllten Lebens.
Oscar gefiel es spärlich mit Windel bekleidet auf der Untersuchungsliege nicht ausschließlich gut und schrie daher munter durchs Untersuchungszimmer. Der Arzt hatte an ihm zu hantieren.
Irgendwann steckte die Mama ihrem kleinen Fratz den Schnuller in den Mund. Oscar verstummte und der Arzt staunte nicht schlecht, als im selben Augenblicke das Häuflein, das er zu untersuchen hatte, komplett an Körperspannung verlor. Das eben noch schreiende Kind sank nach Einstöpseln des Schnullers förmlich in sich zusammen und lag pudding-gleich aber glücklich auf der Liege und ließ fortan alles mit sich machen.

Seit diesem Tag ist uns wieder ein bisschen deutlicher geworden, welch existenzielle Notwendigkeit in den Schnullern der Kinder liegt. Ellas Augen, die im Moment des Schnuller-Erhalts sofort auf Schlafzimmerblick umschalten und Oscars Körperspannung, die dank Schnuller der einer Qualle gleicht, sprechen Bände. Gerne dürfen führende Schnuller-Hersteller bei uns vorbei kommen und unsere saugenden Kinder für Werbezwecke verwenden.

Für die dynamische Familie bricht heute eine neue Zeit an, denn Papa ist jetzt in Elternzeit. Dank der sensationellen Frau von der Leyen darf nun also auch Papa voll und ganz die Brut hegen und pflegen. Oscar, der die Zeit alleine mit seiner Mama aus ganz speziellen Gründen genießt, wird sich über die neuen Vormittage mit Papa und Mama freuen. Warum? Weil Ella ihn manchmal gehörig nervt und die ist ja dann auch gerne mal in der Kita.

Ein Stressfaktor ist die Möhre für den kleinen Mann auf jeden Fall: Da sitzt zum Beispiel die Familie beim Abendbrot und völlig ohne Vorwarnung fängt das Kleinkind an zu schreien. Einfach so. Meistens ein langes und schrilles "AAAAAAAA". Oscar verdreht dann die Augen oder guckt Ella böse an. Papa und Mama finden, dass er in diesem Punkt schon deutlich reifer als seine Schwester ist.

Bezüglich der bevorstehenden Elternzeit hat Mama übrigens völlig unbewusst ein wahrhaft großes Wort ausgesprochen, das durchaus Tageskalender-Sprüche-Potenzial hat. Sie erklärte Ella, dass Papa jetzt Urlaub hat. "Was ist Urlaub?", fragte die Möhre keck.
Antwort der Mama: "Urlaub ist, wenn Papa zuhause arbeitet." Ella findet das gut. Papa findet das traurig.

Der Blog erscheint bereits am heutigen Freitag, da der Familie ein mehrtägiger Trip nach Berlin bevorsteht. Oscar möchte vom Rest der Familie nun auch endlich beklatscht und bestaunt werden.

Ein fotografisches Schmankerl bietet das letzte Bild: Es zeigt den Altonaer Oscar im Arm und die Gelsenkirchenerin Ella im Monitor. Beide in etwa gleich alt.

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