
Ellas Geburtstag war das bestimmende Thema dieser Woche, denn schließlich durften wir ihn ganze dreimal feiern (Kleinfamilie, Kindergeburtstag, Großfamilie) und da Ella nun schon fünf Jahre alt ist, müssen wir so langsam achtsamer mit der Geburtstagsvorbereitung umgehen.
Die Girlande, die da zum Feste im Wohnzimmer baumelte, die habe man ja schon am Abend vorher baumeln sehen, sagte uns Ella, die sich der Straftat "schmulen" nicht so ganz bewusst war. Auch die Straftat "abhören" ließ Ella nicht verschämt auf den Füßen wippen.

An diesem Geburtstag, an dem die wackeligen Bilder geschossen wurden, marschierten Ella und ihr Vater zunächst ins Kino und dann ins Aquarium, später ging die gesamte Familie afrikanisch essen.
Wesentlich anstrengender war da schon der Kindergeburtstag. Sieben Kinder tobten durch unseren Garten und sprangen durchs Planschbecken. Zuvor erteilte Ahmet, der in ein paar Wochen Schulkind sein wird, seinen begeisterten Zuhörern Religionsunterricht. Überhaupt weiß Ella, weitgehend agnostisch erzogen, schon eine Menge über Gott.

Zu Ellas Kindergeburtstag standen zwei Lektionen auf dem Programm. Am Ullsteinhaus, auf dem Weg zu Garten also, diskutierte die Kinderschar, Ahmet als Wortführer in der Mitte, ob Gott Bakterien sehen könne. Die Diskussion nahm ihren Lauf. Am Ende nahm Ahmet das Heft wieder in die Hand. Gott, so Ahmet, kann selbstverständlich Bakterien sehen. Die Kinder waren begeistert. Von Ahmet und von Gott. Unser aller bakteriensehender Gott.
Die zweite Lektion stand im Garten auf dem Programm. Wieder eine Fragestellung von äußerster Brisanz. Vorgetragen von Ahmet, der aufgrund von Süßigkeiten und Planschbecken mittlerweile nicht nur der spirituellen Ekstase nahe war: Wer gewinnt, so die Frage, wenn Gott gegen die Erde Fußball spielt?

Von Oscar ist in dieser Woche folgendes zu berichten: Zunächst einmal, wir wiederholen uns hier sehr gerne, explodiert Oscars Sprachkompetenz noch immer knallend. In der Regel kann man sich jetzt mit Oscar unterhalten, aber es gibt auch in Oscars Leben Dinge, die man besser nonverbal erledigt.
Die Sache mit dem Regentanz zum Beispiel.

Als Papa zur Überraschung der Familie eine Plastikblume in den Garten rammte, dann den Wasserschlauch aufdrehte und aus dieser Plastikblume infolgedessen lustige Wasserstrahlen in alle Himmelsrichtungen spritzten, da schien Oscar seine ganz persönliche religiöse Erscheinung zu haben. Ähnlich einigen afrikanischen Naturvölkern erhob sich Oscar wie zum Dank, ging, nur mit einer Windel bekleidet, in den Knien wippend auf die spritzende Blume zu und hob seine Hände rhythmisch wie zum Gebet. Oscars Regentanz beeindruckte uns alle sehr.
Den Abschluss dieser eher ereignisreichen Woche bildete der heutige Schließtag in der Kita, der aufgrund einer vor Wochen flapsig geäußerten Bemerkung des Vaters, die allerdings begeistert aufgenommen wurde, im Familiengarten stattfand. Papa, der heute in das Berufsleben der Erzieher also so richtig hineinschnuppern konnte, ist totmüde. Auch Oscar hat der Tag erledigt, denn der Knirps schlief zum Behagen der weiblichen Fremdfahrgäste bereits in der U-Bahn auf dem Heimweg auf eine entzückende Weise ein. Ella dagegen blieb noch wach: Schließlich mussten zwei zentrale Geburtstagsgeschenke noch ausprobiert werden: Tante 1 schenkte eine quietschrosa "Hello Kitty"-Decke, in die sich Ella vor Glück f

Und Tante 2 schenkte die DVD vom Grüffelo.
Oscar schlief ja nun bereits. Und der Rest der Familie guckte "Grüffelo" und abendbrotete ausnahmsweise nebenher im Wohnzimmer. Ella starrte regungslos-fasziniert auf das digital animierte Grüffelo-Abenteuer, das sie doch nur aus Büchern kannte, und war unfähig, sich auf das Abendbrot zu konzentrieren. Glücklicherweise stand der Mund weit offen, sodass Papa alle zwei Minuten übrig gebliebenes Grillfleisch einführen konnte. Ella kaute artig. Was sie da aß, das hat sie nicht gesehen. Der Grüffelo-Film hat ihr wohl ganz gut gefallen. Als man ihr den Becher Saft aus der Hand nahm, da blieb die Hand noch einige Grüffelo-Szenen in Becherform gekrümmt.
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