Montag, 22. November 2010

Frisiert in weniger als einer Sekunde

Oscar ist auf den Winter, der ab morgen in Deutschland für die nächsten vier Monate sein Unwesen treiben wird, gut vorbereitet, denn er kann jetzt "Kal Kal Kal" sagen und dabei mit den Armen rudern. Dies bedeutet: "Ich friere." Und das wird Oscar in nächster Zeit recht häufig.

"Kal Kal Kal" schrie er, als er am Sonntag aus der Badewanne gehoben wurde. Dort hatte er zuvor sehr viel Spaß. Ella und Oscar stopften sich Trichter in den Mund und stießen dabei animalische Laute ins Badezimmer.

Warum befanden sich Trichter in der Wannne? Nun. Unser echtes Badespielzeug (Quietscheentchen) begann schon in Hamburg zu schimmeln. Ersatz fand sich in der Küche und deshalb wurde in den letzten Monaten ein nicht unerheblicher Teil des Kücheninventars (Trichter, Sieb, Schalen, Teller, Becher) in Badespielzeug verwandelt. Wie man sieht, nehmen die Kinder das alles trötend und siebend und schüttend an. Richtig Stimmung ist immer im Badezimmer.

Und während Oscar vorne trötete, schlich sich Mama von hinten heran und schnitt ihm etwa vier Zentimeter der nassen Haare ab. Oscar bemerkte nicht einmal, dass er gerade eine neue Frisur verpasst bekam, was bei der rekordverdächtigen Frisierzeit von etwa 0,8 Sekunden auch nicht verwundert.

Schlimm ist das Baden im Winter ja auch immer erst, wenn man dann tropfend und triefend neben der Wanne steht. Und da Oscar seit jeher beobachten kann, wie Ella immer "Kalt Kalt Kalt" schreit, wenn sie neben der Wanne tropft, hat Oscar dies nun übernommen. Geschrieen wird bei uns ja sowieso immer sehr viel. Die Eltern sind über Schreie mit Bedeutung da schon recht dankbar.

Am Samstag war mal wieder volles Programm: Erst wurde der Breitscheidplatz besichtigt, der derzeit sehr viele kindgerechte Attraktionen aufweist: Ein riesiges Hochhaus wird dort gebaut, so groß, dass Baustellen-Fan Oscar dieses gar nicht als echte Baustelle erkennt; der Weihnachtsmarkt wird aufgebaut; der Wasserklops ist deshalb unter einem riesigen weißen Plastikungetüm versteckt und die kaputte Kirche wird so verpackt, dass sie aussieht wie ein Haus. Alles ziemlich spannend. Ella zählte Weihnachtsmänner auf dem prä-weihnachtlichen Breitscheidplatz und kam bis 22.

Danach feierte Papas Schule "Tag der offenen Tür", was für Ella und Oscar dahingehend getoppt wurde, dass auch die Türen, die an diesem Tag unlogischerweise verschlossen waren, vom Papa aufgemacht wurden. Ella spielte Lehrer, stand an der Tafel und schrieb die Zahl 4550 an. Oscar markierte den dummen Schüler, stand daneben und verstand gar nichts.

Der Höhepunkt des Tages lag dann aber in Moabit und hört auf den Namen Rufus. Ellas und Oscars Cousin wollte bestaunt werden. Beide Kinder gaben dem Neuankömmling gerne den Schnuller und streichelten ihn.

Überhaupt kann Oscar ja ganz besonders gut "Ei machen". Und da er ja auch so furchtbar gerne Eier isst und auch so gerne Bücher mit Eiern anguckt, muss man einfach davon ausgehen, dass auch das "Ei machen" deshalb bei ihm so beliebt ist, weil es eben "Ei" machen heißt und Oscar doch auch so toll "Ei" sagen kann.

Für Rufus war das natürlich ein großes Glück, denn ein echter Streichel-Profi lag da neben ihm.

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