Sonntag, 12. April 2009

Vom Wursthasen berauscht

Mamas Arm ist zerfurcht und bespeichelt. Was ist geschehen?
Nun. Heute gegen 12.00 hoppelte der Osterhase durch das Wohnzimmer. Leider gab es praktisch keine Zeugen, da Ella in ihrem Zimmer mit Onkel Christian gerade eine Maisonette-Wohnung (5 Zimmer mit Dachterrasse) aus Lego baute und Oscar zwar im Wohnzimmer war, während des Hasengehüpfes jedoch nur an die Decke starrte und gluckste, weshalb es also kam wie jedes Jahr. Der Osterhase wurde nicht gesehen. Viel versteckte der Osterhase. Insgesamt Dinge für drei Kinder, denn neben den beiden, die hier wohnen, gastierte auch noch Maria aus Weimar in Altona.

Von den drei Kindern reicht allerdings nur Ellas Entwicklungsstand aus, um aktiv nach Ostergeschenken zu suchen, was bedeutete, dass die gesamte Suche der Ostergaben von vier Erwachsenen plus Oma- und Uromageschenken für drei Kinder in der Hand von Ella lag.

Diese zeigte zunächst Schwächen. "Ella vielleicht (!) ist da noch was!?!", sprach Christian auf das CD-Regal deutend. Ella stand 3 cm davor und starrte hinein. Am Schokohasen knapp vorbei. "Häää?" - "Ja, vielleicht noch ein bisschen höher. Ja! Ja!" Und schon hatte Ella etwas gefunden. Au weia, das kann dauern, dachte man sich.

Schließlich jedoch wurden die Präsente allesamt gefunden. Ella ist nun im Besitz eines Holzbaukastens, den sowohl Mama also auch Papa in der eigenen Kleinkindheit malträtierten. So die lückenhafte Erinnerung.
Papa baute sogleich mit Ella einen Kran. Ella zog zunächst ein paar Schrauben fest und es dann vor, nur noch zuzusehen. Papa hatte Probleme. Der Kran war allerdings auch schon erhöhte Anforderung. Schließlich war das Höllengerät fertig gebaut, und dass Ella zwischenzeitlich nölte "Papa macht alles falsch" wollen wir mal als ungeschehen betrachten. Ella irrte.

Und Oscar? Oscar ist nun stolzer Besitzer eines wurstförmigen Hasens. Seit Ruhe in der Wohnung eingekehrt ist, sprich: seit Ella schläft, spielt Oscar mit seinem Hasen, lässt sich damit im Gesicht stupsen und ist seitdem superaufgeregt. Folge: Weitaufgerissene Augen, erhöhte Speichelproduktion und Greiftätigkeit. Man lese sich den ersten Satz durch und freue sich mit der Mama.

Zwischen den Zeilen war hier von Besuch die Rede. Als wir die Weimarer das letzte Mal sahen, da waren wir noch zu sechst. Beim vorletzten Mal waren wir noch zu fünft. Diesmal waren wir zu siebt. Selten kam es vor, dass kein Kind die Windeln voll hatte oder kein Kind weinte. Es herrschte immer rege Betriebsamkeit, aber unsere Dreizimmerwohnung hat natürlich auch alle Kapazitäten, die man sich so wünscht... Ellas Legowohnung stimmte uns dennoch sentimental.

Der skandalöse Höhepunkt der Woche war aus Ellas Sicht folgender: An einem ihrer liebsten Orte, dem Bahnhof Altona liefen große Hühner und verteilten Arco-Ostereier. Ellas Eltern frohlockten schon mit der in Aussicht stehenden Nascherei, doch Ella erschrak vor den Hühnern. Sie hatten in etwa Studentengröße und latschten auf Ella zu, die hochwertige Schokolade in der Hand.
Ella verfiel in Panik und schrie. Noch Tage später ezählte sie von den Hühnern und dass sie Angst hatte und dass Papa dagegen ganz tapfer war. Den Bahnhof hat sie seitdem nicht betreten.

Zwischendurch hatten Ella und Papa viel Spaß beim von Pro7 geklauten Spiel "Pusteball". Ella pustete und lachte, was das Zeug hielt. Irgendwann sprang sie auf, latschte zur Besteckkommode, holte zwei Löffel und ein Messer heraus, platzierte das Besteck vor ihrem Pusteballtor und verhinderte so, dass Papa das Pusteballspiel gewann.






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