Sonntag, 11. Oktober 2009

Knalltüte, Seehund, Cover-Boy.

Die Kindsmutter staunte nicht schlecht, als der Kreuzberger Couchtisch-Verkäufer beim Blick in das Gesicht unseres Säuglings bemerkte: "Der guckt ja so wie Oskar!"

Nun beachte man die Schreibweise des Namens, die Oscars Mama in dieser rein mündlichen Bemerkung natürlich nicht hören konnte und daher staunte sie also einfach über die Bemerkung des wackeren Tisch-Verkäufers.

Dieser erklärte sich. Er finde, so der Tisch-Verkäufer, dass unser Sohn genau so einen Gesichtsausdruck an den Tag legt wie seinerzeit Oskar Matzerath aus der Literaturverfilmung der "Blechtrommel". Der Schauspieler des Oskar hat in der Tat eine Mimik, die unserem Oscar nicht unähnlich ist.
Der Tisch-Verkäufer wurde schnell über den Namen unseres Sohnes in Kenntnis gesetzt und dann war die allseitige Freude über diesen Zufall natürlich groß.

Im Übrigen ist bis heute der Einfluss der "Blechtrommel" auf Oscars Namen umstritten. Papa sieht in dem "Monster" (vorherrschende Meinung der Kritik) Oskar Matzerath einen im Grunde positiven Charakter, der durchaus als Namenspatron in Frage kommt. Mama sieht dies nicht ganz so und so wählten wir den Namen mit "C" um eine Beziehung zum umstrittenen Monster der Literatur, aber vor allem eine Beziehung zum unumstrittenen Monster der saarländischen Politik auszuschließen.
Der Schauspieler des Oskar Matzerath heißt übrigens David Bennent und ist kleinwüchsig. Oscar Hoffmann, gespielt von Oscar Hoffmann, ist dagegen normalwüchsig und ständig am Lachen, was dazu führte, dass er von seinen Eltern seit einiger Zeit nur noch "Knalltüte" genannt wird.

Erstmals kann man also von einem befriedigenden Kuschel-Mobbing in Form eines tollen Spitznamens sprechen. Ella war ja immer schon die Möhre, doch für Oscar wollte sich kein toller Spitzname finden. "Erbse" und "Möhrerich" waren jedenfalls nur von kurzer Dauer. Nun also "Knalltüte". Eventuell bis in Oscars Hochzeitszeitung hinein...

In dieser wird zumindest das Stadionprogramm von Tennis Borussia landen, denn wer war da beim Spiel gegen die Hertha Amateure der Cover-Boy?
Richtig. Die Knalltüte.
Und wer war Cover-Girl?
Richtig. Die Möhre.
Fotografiert im Mommsenstadion und in super Qualität herunterzuladen hier.

Am Wochenende geschah aus väterlicher Sicht Angenehmes:
Ella, Oscar und Mama fuhren ins Wendland, wo Jurij aus Hamburg aus irgendwelchen Gründen ein Haus besitzt. Jurijs Mutter feierte dort Geburtstag und lud neben Ella auch Dominik ein.

So traf man sich im Nichts und ließ die recht hohe Anzahl der Kleinkinder und Säuglinge über sich ergehen, während Papa zu Hause seine Ruhe hatte.
Die Fotos zeigen: Ella hatte mit ihren alten Kumpels ihren Spaß, sah bei der Autofahrt allerdings nicht so richtig ultra-begeistert aus und Oscar tat das, was er im Prinzip den ganzen Tag tut: Glucksen, lachen und mit den Armen rudern, was ihm neben der "Knalltüte" auch noch einen zweiten Spitznamen einbrachte: "Seehund". Oscar sieht nämlich aus wie jemand, dem man sagt: "Mach mal bitte wie ein Seehund."

Im Übrigen - dies zeigt ein weiteres Foto - kann Oscar mittlerweile schon ein bisschen stehen, wenn man ihn in die Nähe von beispielsweise Gitterstäben stellt.
Ella dagegen kann auch schon richtig viel. Zum Beispiel "Ella" schreiben. Das E hat meistens mehr als drei Querbalken und das A steht meistens auf dem Kopf, aber der Name ist tatsächlich schon zu erkennen.

Und Ella weiß schon so furchtbar viel:
Mama: "Das ist Hirse."
Ella: "Hirse ist ein Getreide."

Uns ist nicht klar, woher Ella dieses Getreide-Wissen hat, und wir haben auch keine Lust, weiter darüber nachzudenken, denn wir haben Urlaub. Die Familie wird für ein paar Tage außer Lande sein. Der Blog meldet sich braungebrannt in 14 Tagen wieder.
Zum Abschluss ein Foto des rudernden Seehundes und ein Video aus dem kinderreichen Wendland:

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